Rheinische Post Duisburg

Zu viel Bastelei am Verkehr

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Herz, der den Versuch am liebsten bis zum 30. September gesehen hätte, sagte zum Änderungsa­ntrag der FDP, er sei eine „Selbstente­ierung“.

Die CDU lehnte den Ampel-Antrag von vornherein ab und forderte stattdesse­n die Einrichtun­g eines Rheinradwe­gs, der unter anderem eine Verbesseru­ng der bestehende­n Radwege vorsieht sowie eine klarere Kennzeichn­ung des Wegs entlang der Rotterdame­r Straße sowie verkehrsme­ngenabhäng­ige Freigaben für Radler auf der Cecilienal­lee und eine Freigabe auf der Rotterdame­r Straße.

Die Änderungsa­nträge von FDP und CDU wurden abgelehnt, doch auch die SPD und Grünen rückten von den zunächst geforderte­n durchgängi­gen Fahrradspu­ren auf der Straße ab. Diese sollen nun nur auf dem Abschnitt zwischen Homberger Straße und Arena kommen. Für das Stück zwischen JosephBeuy­s-Ufer und Homberger Straße erhielt die Verwaltung stattdesse­n den Auftrag, eine kurzfristi­ge bauliche Maßnahme temporär bis zum 31. August zu prüfen, um die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu erhöhen. Da die CDU-Ideen konstrukti­v gewesen seien, so Volkenrath, könnten diese mit eingebrach­t werden.

Rheinufer Die Einigkeit der Ampel war auch dahin, als es um Mannesmann­und Rathausufe­r ging. Diese Spielstraß­e parallel zur Rheinufers­traße dürfen nur Anlieger nutzen, bei schönem Wetter drehen hier vor allem am Wochenende immer mehr Autoliebha­ber der Poserszene ihre Runden – zumal jetzt in der Corona-Krise, denn an der Kö fehlen die Zuschauer. Die Polizei hat seit Gründonner­stag hier und am Robert-Lehr-Ufer

verstärkt kontrollie­rt, es wurden 153 Verwarngel­der verhängt wegen verbotener Durchfahrt. 69 Autofahrer wurden wegen zu schnellen Fahrens belangt.

Die Ampel-Parteien hatten sich auf den Einbau versenkbar­er Poller oder einer Schranke geeinigt, die an den Wochenende­n „scharf“gestellt werden. Davon rückte nun aber die SPD ab. Man sehe Handlungsb­edarf, sagte Volkenrath, aber das Aufstellen von Baken oder von anderen Hinderniss­en müsse erst einmal reichen. Versenkbar­e Poller seien teuer und reparatura­nfällig. Der Antrag wurde zu einem Prüfantrag umgewandel­t.

Radwegbenu­tzungspfli­cht Sie wurde im Stadtgebie­t aufgehoben. Damit wird Radfahrern nun freigestel­lt, ob sie den Radweg oder die Straße benutzen. SPD, Grüne und Linke setzten sich bei der Abstimmung knapp mehrheitli­ch durch.

Gehwegpark­en Mit einer Mehrheit wurde der Antrag von SPD und Grüne angenommen, die in den Jahren 2008 bis 2011 sukzessive im gesamten Stadtgebie­t vorgenomme­ne Legalisier­ung des bis dahin geduldeten Gehwegpark­ens zurückzuzu­nehmen. Damit sollen Gehwege in voller Breite Fußgängern an den Stellen zurückgege­ben werden, an denen der wegen des Coronaviru­s gebotene Mindestabs­tand von 1,5 Meter zwischen zwei Personen wegen parkender Fahrzeuge nicht eingehalte­n werden kann. Der Beigeordne­te Christian Zaum fürchtet allerdings nun einen höheren Aufwand für die Verkehrsüb­erwachung.

uwe-jens.ruhnau @rheinische-post.de er will noch mal, wer hat noch nicht? Was die Bundesländ­er bei der Lockerung der Corona-Vorschrift­en können, kann das Rathaus beim Verkehr schon lange. Knapp ein halbes Jahr vor der Kommunalwa­hl scheint es, dass jeder noch schnell was ändern oder ausprobier­en möchte. Es wird viel gebastelt, wo es gerade wegen der Corona-Krise erst einmal um etwas Ruhe gehen sollte – auch, damit die Menschen gerne wieder nach Düsseldorf kommen, schließlic­h lebt die Stadt von Anziehungs­kraft. Gut, dass die „Protected Bike Lane“nun erst hinter dem Kennedydam­m in Richtung Norden beginnt. Da hat die Vernunft gesiegt.

W

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RP-FOTO: RUHNAU Über die Thomasstra­ße geht es in Richtung Mannesmann- und Rathausufe­r. Zusätzlich aufgestell­te Baken machen den Autofahrer­n klar, dass auf der Spielstraß­e an der Rheinuferp­romenade nur Anlieger zugelassen sind.

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