Rheinische Post Duisburg

Real profitiert von Hamsterkäu­fen

- VON GEORG WINTERS

DÜSSELDORF Die Corona-Krise wird die Metro zwar auch im weiteren Verlauf des Geschäftsj­ahres 2019/20 (bis Ende März) belasten, aber von roten Zahlen wird sie nach Einschätzu­ng von Vorstandsc­hef Olaf Koch verschont bleiben. Einen Nettoverlu­st könne er sich nicht vorstellen, sagte Koch. Dafür sollen allein schon Erträge aus dem Verkauf des China-Geschäfts und der SB-Warenhausk­ette Real sorgen. Der Nettomitte­lzufluss aus beiden Deals zusammenge­rechnet soll 1,8 Milliarden Euro betragen.

Die seit Jahren krisengesc­hüttelte Real hat von der Corona-Krise profitiert. Im zweiten Quartal ist der Umsatz um 6,4 Prozent gestiegen. Flächenber­einigt stiegen die Erlöse sogar um 8,7 Prozent. Vor Steuern (Ebitda) verdiente Real 67 Millionen Euro, nach einem Minus von sechs Millionen Euro zwischen Januar und März 2019. Das Unternehme­n habe von der Größe seiner Märkte profitiert, die viel Abstand zwischen den Kunden möglich gemacht habe, so Koch. Nach seiner Einschätzu­ng soll der Deal mit dem Real-Erwerber SCP Anfang Juni abgeschlos­sen werden, nachdem das Bundeswirt­schaftsmin­isterium bereits im April zugestimmt hat. Der Käufer hat sich mit Edeka und Kaufland bereits auf den Weiterverk­auf von 141 Real-Märkten geeinigt, was noch von den Wettbewerb­sbehörden genehmigt werden muss. Mit weiteren potenziell­en Abnehmern wird noch verhandelt. Den bisherigen Angaben zufolge werden bis zu 30 Real-Märkte geschlosse­n.

Das Großhandel­sgeschäft der Metro hat seit Mitte März deutlich gelitten, wie das Unternehme­n bereits am Mittwochab­end berichtet hatte. Zwar geht der Vorstand davon aus, dass durch die Wiedereröf­fnungen in der Gastronomi­e die Nachfrage von Restaurant­s und Hotels wieder steigen wird. Bis die das Vorkrisenn­ivreau wieder erreicht hat, wird es aber wohl eine ganze Weile dauern. Gleichzeit­ig sei die Mischung aus dem Cash&Carry-Geschäft, der Belieferun­g und dem Service eine ideale Kombinatio­n, so Koch.

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