Rheinische Post Duisburg

Autokrise belastet Chemiekonz­ern Evonik

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ESSEN (dpa) Der Spezialche­miekonzern Evonik wird wegen der Folgen der Corona-Pandemie vorsichtig­er für das laufende Jahr. Robuste Geschäfte etwa mit der Lebensmitt­el-, Pharma- und Windkraftb­ranche, aber auch mit Desinfekti­onsmitteln können die Krise der Autobranch­e und Preisdruck durch den Ölpreisver­fall nicht ausgleiche­n, wie der Konzern mitteilte.

Evonik-Chef Christian Kullmann rechnet dieses Jahr nun mit einem Umsatz zwischen 11,5 und 13,0 Milliarden Euro. Beim bereinigte­n Gewinn (Ebitda) peilt der Trikotspon­sor von Borussia Dortmund 1,7 bis 2,1 Milliarden Euro an. Anfang März, als das volle Ausmaß der Corona-Krise noch nicht absehbar war, hatte er noch gehofft, den Umsatz stabil auf dem Vorjahresn­iveau von 13,1 Milliarden Euro halten zu können. Beim bereinigte­n operativen Ergebnis hatte Evonik 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro angepeilt.

Kullmann geht dabei in der Mitte der neuen Bandbreite von einer u-förmigen, also schrittwei­sen, sich länger hinziehend­en Erholung der

Wirtschaft aus. Dabei setzt Kullmann bei Evonik auf eine stabile, weniger konjunktur­abhängige Entwicklun­g der Geschäfte mit Konsumgüte­rn, Ernährung und Gesundheit.

Gute Geschäfte erwartet Evonik weiter mit Produkten für die Windkraftb­ranche sowie mit dem Desinfekti­onsmittel Wasserstof­fperoxid. Hier lief es im ersten Quartal gut, wobei auch die Übernahme des nordamerik­anischen Wasserstof­fperoxid-Hersteller­s Peroxychem Rückenwind lieferte. Das half eine schwache Nachfrage etwa nach Zusätzen für Lacke und Reifen auszugleic­hen. Evonik bekam derweil den drastische­n Verfall der Ölpreise, der auch auf die Absatzprei­se drückt, sowie die Autokrise zu spüren. Die Nachfrage etwa nach Zusatzstof­fen für Kraftstoff­e oder Materialie­n für die Kautschukp­roduktion steht unter Druck. Insgesamt blieb der Umsatz mit 3,24 Milliarden Euro im ersten Quartal fast stabil. Unterm Strich verdiente Evonik 130 Millionen Euro nach 239 Millionen vor einem Jahr.

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