Rheinische Post Duisburg

Reise zur Insel des Feuers

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Aus der Ferne klingt ihr Saxofon wie aus einer nordischen Klanglands­chaft Jan Garbareks. Die Duisburger Jazzmusike­rin Angela Puxi ist aber keineswegs in Norwegen gelandet, sondern sie lädt – wie auch ihr Cover-Foto verrät – zu einer atmosphäri­schen Reise in die raue Landschaft ihrer sardischen Heimat ein. Die in Duisburg aufgewachs­ene Saxofonist­in wollte ihre neue CD „Isle of Fire“im März zunächst in der Sol Bar neben dem Theater an der Ruhr vorstellen. Ein Konzert-Termin, der aber wegen der Corona-Pandemie in den Sommer verlegt wurde.

Dabei hat die Musikerin und Dozentin, die in Arnheim studierte, Sprache und Geist ihrer sardischen Herkunft zu einer musikalisc­hen Einheit geformt. Song-Titel wie „Isle of Fire“, „Nostalgia“oder „Porto Cagliari“schweben tiefgründi­g zwischen Jazz und Weltmusik. Hat Angela Puxi mit ihrem virtuosen und sehr typischen Saxofon-Spiel auf ihrer Vorgänger-CD auch immer noch ein wenig mit dem Electronic-Sound einer schicken Lounge- und SoulBar geliebäuge­lt, so hat sie sich mit den zehn überzeugen­den Kompositio­nen ihres neuen Silberling­s endgültig in der internatio­nalen Jazz-Szene etabliert. Zur Band gehören auf dieser Aufnahme Volker Dorsch am Piano, Volker Kamp am Bass – auch bekannt aus der Steinbruch-Band „Trionova“als Begleiter von Jupp Götz – und Bernhard Spiess auf dem Schlagzeug. In der Sol Bar könnte allerdings James Morgan Bass spielen und Klaus Mages am Schlagzeug sitzen. Wer guten und atmosphäri­schen Nordic-World-Jazz liebt, der ist hier an der richtigen Adresse.

Thomas Becker

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