Duo griff 34-Jährigen mit Axt und Machete an
HOCHEMMERICH Diese blutige Tat hat für Schlagzeilen gesorgt: Ein 34-jähriger Mann soll nichts Böses geahnt haben, als er Abend des 23. Oktober 2019 in einer Spielhalle saß. Zwei junge Männer sollen sofort mit einer Axt zugeschlagen haben, als sie das Lokal betraten. Nur Sekunden später sollen sie den Geschädigten schwer verletzt zurück gelassen haben. Wegen versuchten Mordes müssen sich die beiden 20 und 27 Jahre alten Angeklagten nun vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz verantworten.
Die Anklage geht davon aus, dass die beiden Männer heimtückisch handelten, als sie den an einem Spielautomaten sitzenden 34-Jährigen ohne Vorwarnung attackierten. Die Schläge gegen Kopf und Rücken sollen dem Geschädigten schwere Schäden zugefügt haben: Der Kiefer soll aus seiner natürlichen Position gerissen worden sein, die Haut wurde an mehreren Stellen des Schädels vom Knochen abgetrennt.
Die Staatsanwaltschaft Duisburg geht davon aus, dass die beiden Angeklagten zumindest mit einem bedingten Tötungsvorsatz handelten. Und die beiden jungen Männer sollen angenommen haben, dass der Geschädigte bereits tödlich verletzt gewesen sei, als sie den Schwerverletzten blutüberströmt liegen ließen und vor den Augen entsetzter Zeugen die Spielhalle an der Krefelder Straße in Hochemmerich wieder verließen.
Bereits einen Tag später wurden die Angeklagten festgenommen, sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Da einer der Männer zur Tatzeit noch Heranwachsender war, findet das Verfahren vor einer Jugendkammer statt, die als Schwurgericht verhandelt.
Der Hintergrund der Tat ist bislang unklar. Nur so viel war zu Beginn des Prozesses zu vernehmen: Es soll bereits im Vorfeld des blutigen Angriffes zu Streitigkeiten zwischen den Angeklagten und dem
Geschädigten gekommen sein. Es soll schon einmal zu Handgreiflichkeiten gekommen sein, die möglicherweise vom Geschädigten ausgingen.
Aus Termingründen kam der Prozess am ersten Verhandlungstag nicht über die Verlesung der Anklageschrift hinaus. Die Verteidiger der Angeklagten stellten eine Einlassung ihrer Mandanten bei der Fortsetzung am 12. Mai in Aussicht. Insgesamt sind vier weitere Sitzungstage geplant.