Günter Preuß berührt noch immer die MSV-Herzen
Im Autokino lebte die Meidericher Mannschaft, die in der ersten Bundesliga-Saison Platz zwei erreicht hatte, noch einmal auf.
(D.R.) Günter Preuß war gerührt – auf dem Parkplatz und auf der Leinwand. Der 83-Jährige war am Mittwochabend gemeinsam mit seiner Ehefrau Ursel Ehrengast im Autokino des Filmforums und des MSV Duisburg im Sportpark. Vor der Aufführung des Kultfilms „Meidericher Vizemeister“schenkten Fans dem Kapitän der legendären Zebra-Mannschaft aus der Saison 1963/64 ein MSV-Foto aus alten Zeiten.
Im Vorprogramm richtete sich Preuß per Video an die Zuschauer. Die Stimme stockte, der MSV-Legende kamen die Tränen. Der Zauber dieser großen Meidericher Mannschaft berührt auch nach fünfeinhalb Jahrzehnten die Herzen.
Der Film „Meidericher Vizemeister“entstand im Jahr 2013. Michael Wildberg, Matthias Knorr und Kristian Lütjens fassten die Geschichte der ersten Bundesliga-Saison mit dem Meidericher Überraschungscoup in 128 Minuten zusammen.
Die Helden von einst kamen in dem Film noch einmal zu Wort – dabei auch zwei, von denen sich die MSV-Familie im vergangenen Jahr verabschieden musste: Trainer Rudi Gutendorf und Dieter Danzberg.
Und HSV-Legende Uwe Seeler beteuerte, dass er nie gesagt habe, dass er nicht wisse, wo „dieses Meiderich liegt“. Besonders emotional wurde der Film in den Passagen, in denen es um Werner Krämer ging. Solche Momente können auch Windschutzscheiben durchdringen.
Günter Preuß sagte, dass er zuvor noch nie in einem Autokino gewesen sei. Auf dem Parkplatz plauderte er vor der Vorstellung aus alten Zeiten, Fans lauschten beeindruckt – mit der gebotenen Corona-Distanz – dem früheren Spieler und Trainer der Zebras.
Innerhalb von fünf Minuten war die Kino-Vorstellung ausverkauft, 180 Autos standen auf dem Parkplatz neben der Arena und der Jugendherberge. Vor dem Stadion gab es per „Drive in“Stadion-Kost (Bratwurst und Bier) und die klassischen Kino-Naschereien (Popcorn und Eis). Und als Erinnerung gab es für die Kinobesucher auf vier Rädern noch einen Schnappschuss mit MSV-Maskottchen Ennatz zur Erinnerung.