Schulsanierungen teurer als erwartet
Nicht alle geplanten Maßnahmen bei den Schulsanierungen in Duisburg lassen sich umsetzen. Aufgrund der bisherigen Planungen und weiteren Kostensteigerungen reichen die Fördermittel dafür nicht aus.
Die Verwaltung wird dem Rat nun einen „Vorschlag zur Fortschreibung des Maßnahmenkatalogs“vorlegen – was nichts anderes bedeutet, als dass nun neu festgelegt werden soll, was beim Aus- und Umbau an den Duisburger Schulen nun passieren kann und was eben nicht. Außerdem hat sich herausgestellt, dass der Planungsvorlauf deutlich länger ist als ursprünglich gedacht. Die Schulverwaltung begründet das mit zum Teil notwendigen europaweiten Ausschreibungen, einer boomenden Baukonjunktur, die zu einer geringeren Zahl von Angeboten führt. Dazu kommt, dass gerade größere Bauvorhaben an den Schulen möglichst in den Ferien stattfinden sollen, um den Unterricht – wenn er denn irgendwann wieder einmal normal läuft – möglichst störungsfrei erledigen zu können. Aus diesem Grund wurde der Förderzeitraum für das Programm „KIDU Schule“(siehe Box) bis Ende 2023 verlängert.
Welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die anstehenden Arbeiten haben werden, ist noch unklar. In einer Vorlage der Verwaltung
für den Schulausschuss – der Corona-bedingt im Moment aber gar nicht tagt – heißt es dazu: „Auch die Auswirkungen der Corona-Krise auf die weitere zeitliche Planung sind derzeit nicht abschätzbar. Es ist nicht auszuschließen, dass Maßnahmen durch Kurzarbeit, Betriebsschließungen, Lieferverzögerungen etc. zusätzlich verzögert werden.“
KIDU Schule Im Rahmen des KIDU-Programms hatte der Rat 2018 die Umsetzung von 71 Maßnahmen zur Schulsanierung beschlossen. Die Gesamtinvestionen dafür lagen bei mehr als 60 Millionen Euro. Dabei ging es um die Sanierung von 63 Schulbaumaßnahmen und acht
Maßnahmen an Außensportanlagen. Das ist aber nur die Spitze des Eisberges: Für weitere 75 Maßnahmen beschloss der Rat eine „Reseveliste“. Eigentlich müssten dafür noch einmal mehr als 70 Millionen Euro investiert werden.
„Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die
weitere zeitliche Planung sind derzeit nicht abschätzbar“
Gute Schule 2020 Noch gewaltiger sind die Dimensionen beim Programm
„Gute Schule 2020“. Dabei geht es um insgesamt 265 Schulbaumaßnahmen mit einem Fördervolumen von mehr als 86 Millionen Euro. Für die Jahre 2017 und 2018 hat die Stadt Duisburg die ihr zur Verfügung stehenden Kredite in Höhe von rund 21,59 Millionen Euro vollständig abgerufen. Die Kredite für 2019 und 2020 in gleicher Höhe sollen im Oktober dieses Jahres abgerufen werden.
Breitbandausbau Wie wichtig die Digitalisierung gerade auch für Schulen ist, zeigt sich zurzeit in der Corona-Pandemie, wo häufig Unterricht in digitaler Form beziehungsweise online erfolgen muss. Das Programm „Gute Schule 2020“sorgt für die Finanzierung de Breitbandausbaus an 55 Schulstandorten in Duisburg. Nach den örtlichen Begehungen, so die Verwaltung, hätten inzwischen die Tiefbauarbeiten an den 55 Schulstandorten begonnen. „Es ist geplant, die Breitbandausbau-Maßnahmen bis Ende 2020 fertig zu stellen“, heißt es in der Vorlage für den Schulausschuss.
Umsetzung Die meisten Maßnahmen stecken noch in der Planung. Umgesetzt wurden bisher 14 Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 1,8 Millionen Euro. Dabei geht es meist um Toilettensanierungen, die Verlegung von Leitungen und die Schaffung von barrierefreien Ausstattungen. Zu den bisher ausgebauten Schulen gehören unter anderem auch die Gesamtschule Walsum, das Landfermann-Gymnasium in der Stadtmitte, die Gerhart-Hauptmann-Schule in Rumeln-Kaldenhausen sowie die Grundschule Am Lindentor im Duiburger Süden. Der überwiegende Teil der Maßnahmen aus den beiden Förderprogrammen sind noch in der Ausschreibungs- und Planungsphase.
Nun soll es aber schnell gehen: „Für 115 Maßnahmen sind die Planungsaufträge bereits erteilt. Es wird erwartet, dass die restlichen 70 laufenden Vergabeverfahren
voraussichtlich bis Ende Juni abgeschlossen sein werden.“
Kostensteigerungen Es sei allerdings erkennbar, dass nicht alle beschlossenen Maßnahmen im Rahmen der Förderprogramme umgesetzt werden könnten. So wurden bei den sechs geplanten Schulbauerweiterungen bereits Mehrkosten in Höhe von sieben Millionen Euro prognostiziert. Belastbare Vorschläge für eine konkrete Umsetzung der bereits beschlossenen Maßnahmen könnten zurzeit noch nicht gemacht werden. Es werde daher abgewartet, bis alle Planungsergebnisse vorliegen. Danach soll untersucht werden, welche Projekte wieder aus den Förderprogrammen herausgenommen werden sollen. Sie sollen aber trotzdem nicht auf Eis gelegt, sondern über den Wirtschaftsplan des Immobilien Managements Duisburg (IMD) umgesetzt werden. Bis Ende dieses Jahres soll es dann einen neuen Katalog für den Rat geben, der festlegt, was vorrangig in Angriff genommen werden soll.
„Für 115 Maßnahmen
sind die Planungsaufträge
bereits erteilt“