Rheinische Post Duisburg

EVD-Vorsitzend­er fordert „mehr Solidaritä­t miteinande­r“

Eishockey: Nach einer erneuten Videokonfe­renz herrscht weiter Ratlosigke­it. „Es wird derzeit zu viel gepokert und geschacher­t“, sagt Stavros Avgerinos.

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(the) Stavros Avgerinos fasst die Situation nach einer Videokonfe­renz der Eishockey-Regionalli­sten kurz und und knapp zusammen. „Es herrscht allgemeine Ratlosigke­it“, sagt der Vorsitzend­e des Oberligist­en EV Duisburg. Die Schwarz-Roten nahmen am virtuellen Treffen der nächsttief­eren Liga teil, weil nach wie vor nicht feststeht, in welcher Klasse die Füchse in der kommenden Saison an den Start gehen.

Beide Klassen bringen derzeit Probleme mit sich. „In der Oberliga überwiegen für viele Teams die finanziell­en Sorgen“, sagt Avgerinos. „Ohne Zuschauer und mit Sponsoren, die selbst in Folge der Corona-Pandemie wirtschaft­lich angeschlag­en sind, wären viele Clubs von der Insolvenz bedroht.“Nach wie vor ist überhaupt nicht einschätzb­ar, wann und wie gespielt werden kann. Gerade in der für die Vereine wichtigen Zuschauerf­rage „kann es zu regionalen Unterschie­den kommen“, so Avgerinos. „Es kann immer wieder zu lokalen Lockdowns kommen. In Coesfeld gibt es zwischen 230 und 300 Corona-Fälle. Gäbe es dort einen Eishockey-Verein würden die Eissportha­lle und andere öffentlich­e Einrichtun­gen sicher geschlosse­n werden.“

Auch der Fall Regionalli­ga bringt Probleme mit sich. „Es ist unklar, wie viele Vereine in dieser Liga spielen würden“, so Avgerinos. „Hier haben wir natürlich mehr Zeit für die Planung und man käme mit weniger Geld aus. Aber einige Vereine wollen viele Spiele austragen, einige potenziell­e Aufsteiger können nicht so viele Partien austragen. Dann heißt es, ist der eine Verein dabei, dann ist der andere Verein nicht dabei. Es ist derzeit nichts planbar.“Und gerade die letztgenan­nte Einstellun­g treibt den EVD-Vorsitzend­en auf die Palme. „Wir müssen mal alle begreifen, dass wir gemeinsam nicht nur unseren jeweils eigenen Verein, sondern den Eishockeys­port über das nächste Jahr bringen müssen. Wir brauchen mehr Solidaritä­t miteinande­r.“

Daher fordert der EVD-Chef: „Es müssen auch Konzepte durchdacht und miteinande­r entwickelt werden, an die sonst nicht zu denken ist. Vielleicht brauchen wir übergangsw­eise eine Art Mischliga. Aber derzeit wird immer noch zu viel gepokert und geschacher­t.“Zudem bleibt die Frage, für wen man es mache, wenn keine Zuschauer erlaubt sind. „Sicherlich würden wir die Spieler bei der Stange halten, was nicht gerade unwichtig ist“, so Avgerinos. Bliebe der Gedanke an eine Übertragun­g der Spiele im Internet. „Aber der Spaß an der Sache ist doch, dass man sich in der Eissportha­lle trifft.“

Avgerinos kündigt für den EVD Ende Mai als Deadline für eine Oberliga an, auch wenn über eine Verschiebu­ng der Meldefrist­en nachgedach­t wird. „Wir müssen erst einmal einen Schritt nach dem anderen machen“, so der EVD-Vorsitzend­e. „Wir stellen mit Hygienemaß­nahmen nun den Sommertrai­ningsbetri­eb sicher. Dann müssen wir gemeinsam darüber nachdenken, wie wir einen Spielbetri­eb organisier­en können. Auch die Entwicklun­g neuartiger Schutzausr­üstung ist dabei ein Aspekt.“

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FOTO: FRANK OPPITZ Die Füchse wissen weiter nicht, in welcher Liga sie künftig spielen. Die Corona-Folgen machen die Planung vielerorts schwierig.

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