Rheinische Post Duisburg

Laga: Ohne Eröffnungs­feier, aber in entspannte­r Atmosphäre

Für die erste Öffnungswo­che der Landesgart­enschau zieht Geschäftsf­ührer Heinrich Sperling dennoch ein positives Fazit. Die Atmosphäre sei entspannt.

- VON ANJA KATZKE

KAMP-LINTFORT Zeit, die Früchte seiner Arbeit zu genießen, hat Heinrich Sperling nicht. „Viel zu selten. Die Organisati­on der Laga beanspruch­t uns sehr“, sagt der Geschäftsf­ührer der Landesgart­enschau. Bestellt von der Landesarbe­itsgemeins­chaft Gartenbau und Landespfle­ge NRW führt er mit dem Kamp-Lintforter Beigeordne­ten Martin Notthoff die eigens gegründete Gesellscha­ft. Sperling ist der Experte für Gartenscha­uen, etwa 15 hat er in zweieinhal­b Jahrzehnte­n betreut und realisiert – von Grevenbroi­ch bis Bad Lippspring­e. Die am 5. Mai gestartete Schau in Kamp-Lintfort barg für ihn die wohl schwierigs­te Erfahrung seiner berufliche­n Laufbahn.

„Kurz vor dem Start einer Gartenscha­u wird es ja immer eng. Man wird erst auf dem letzten Drücker fertig. Aber auf etwas wie die Corona-Pandemie kann man sich nicht vorbereite­n. Wir wussten alle nicht, wie es weitergehe­n sollte. Wie können wir Besucher und Mitarbeite­r schützen? Das waren die Fragen, die uns bewegt haben“, erklärt Sperling. Heute ist er froh, dass alle Verantwort­lichen gemeinsam entschiede­n haben, trotz Corona mit aller Kraft auf eine Eröffnung hinzuarbei­ten und den angepeilte­n Termin zu halten: „Wenn Sie ein Schiff anhalten, bringen Sie es nicht mehr so schnell zum Fahren“, be- tont der gelernte Gärtner und stu- dierte Diplominge­nieur für Gartenund Landschaft­splanung. Dieses Engagement hat es ermöglicht, den Besuchern seit dem 5. Mai eine vollwertig­e Gartenscha­u präsentier­en zu können – mit Blumen, Gartenbeis­pielen und vielen Informatio­nen.

„Deshalb besuchen Menschen Landesgart­enschauen, und nicht wegen der zusätzlich­en Veranstalt­ungen“, sagt der Geschäftsf­ührer. Absagen gibt es dieser Tage genug: Die für den 15. Mai geplante Eröffnungs­veranstalt­ung musste er am Montag aufgrund der aktuellen Erlasslage

und nach Abstimmung mit den politische­n Entscheidu­ngsträgern auf Landes- und kommunaler Ebene absagen. Auch die Klanghelde­n als Kooperatio­nspartner zogen in der vergangene­n Woche die Reißleine und sagten wegen Corona das kulturelle Rahmenprog­ramm mit Auftritten von Bernd Stelter, Max Mutzke, Stoppok und anderen auf der Landesgart­enschau ab. Etliche der geplanten Veranstalt­ungen wurden ins Jahr 2021 und in andere Städte verschoben. Gruppenund Busreisen sind wegen Corona nicht möglich sind. „Wir sind dabei zu stornieren.“Sperlings Fazit der ersten Öffnungswo­che fällt trotzdem positiv aus. „Die Atmosphäre war trotz der Einschränk­ungen sehr entspannt. Es gab kein Geschiebe und Gedränge. Die Besucher haben sich an die Abstandsre­geln gehalten.“Und obwohl sich in der Blumenhall­e immer nur 50 Personen gleichzeit­ig aufhalten dürfen, hätten sich am Samstag doch rund 1500 Besucher die Ausstellun­g anschauen können. „Ich bin Menschen begegnet, die ganz gerührt waren, endlich das Areal besuchen zu können“, berichtet Sperling, kennt jedoch auch die Meinung der Kritiker, die die Gartenscha­u lieber ins nächste Jahr verschoben hätten. „Es weiß doch niemand, wie lange Corona anhält.“Schritt für Schritt und entspreche­nd der Erlasslage wagen Sperling und seine Mitstreite­r die weitere Öffnung der Gartenscha­u: Seit Montag darf die Gastronomi­e wieder öffnen – auch im Zechenpark und auf dem Kamper Berg. In den nächsten Tagen sollen Führungen für Kleinstgru­ppen und Familien starten.

Die Gästeführe­r stehen bereits in den Startlöche­rn. Ein erstes kontaktlos­es Sportprogr­amm steht ebenfalls im Veranstalt­ungskalend­er – zum Beispiel Shotokan Karate Kata im Terrasseng­arten. Dort wird übrigens dreimal täglich Musik des Barock von Band eingespiel­t. „Wir sind zurzeit mit unseren ehrenamtli­chen Akteuren und den Vereinen im Gespräch, welche kleineren Veranstalt­ungen möglich sind“, berichtet Heinrich Sperling, der übrigens schon die nächste Landesgart­enschau plant: 2023 in Höxter.

Verschiebu­ng

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FOTO: AKA Geschäftsf­ührer Heinrich Sperling ist froh, dass die Landesgart­enschau trotz der Coro- na-Pandemie öffnen durfte.

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