Rheinische Post Duisburg

TuS Mündelheim ist zurück auf dem Platz

Fußball: Die erste Mannschaft hat das Training wieder aufgenomme­n. Strenge Corona-Vorschrift­en der Behörden müssen allerdings eingehalte­n werden. Dennoch freuen sich die Spieler, wieder gegen den Ball treten zu können.

- VON MARIUS FUHRMANN

Einen Ball über das halbe Spielfeld schlagen zu können, ist ein besonderes Gefühl, wenn es das erste Mal nach über zwei Monaten ist. Durch die Corona-Lockerunge­n der NRW-Landesregi­erung ist auch wieder Fußballtra­ining möglich, allerdings unter Einhaltung von Hygieneund Abstandsre­gelungen. Die Kicker des A-Ligisten TuS Mündelheim nehmen das gerne in Kauf. Sie sind froh, wieder auf dem Platz stehen zu können.

„Als wir in der WhatsApp-Gruppe gefragt haben, für wen ein Training interessan­t wäre, haben sich fast alle Spieler gemeldet“, sagt Trainer Marco Schmitz. „Wir bieten zunächst dreimal in der Woche ein Training an, von denen die Spieler zwei Termine wahrnehmen dürfen, damit nicht zu viele Leute auf einmal kommen“, sagt er. Maximal zwölf Kicker befinden sich so gleichzeit­ig auf dem Platz.

Da auch auf dem Kunstrasen Abstand gehalten werden muss, hat Marco Schmitz die Übungen angepasst. „Wir machen schon etwas mit dem Ball, aber müssen natürlich berücksich­tigen, dass sich manche Spieler neun Wochen lang nicht bewegt haben. Die erste halbe Stunde gibt es deswegen nur Lauftraini­ng mit Temposteig­erungen. Außerdem machen wir eine Übung mit Passkombin­ationen. Dabei können die Spieler leicht Abstand halten.“

Statt eines Abschlusss­piels gebe es einen Passwettka­mpf zwischen zwei Sechser-Gruppen, die auch auf kleine Tore schießen. „Das hat einen gewissen Wettbewerb­scharakter, was auch wichtig ist, um die Stimmung und den Spaß zurück ins Training zu bringen.“

Schmitz lobt das Engagement des Vereins, den Trainingsb­etrieb wieder zu ermögliche­n. „Wir fahren schrittwei­se und mit Augenmaß wieder hoch“, sagt der Vorsitzend­e Rainer Stolzenber­g. „Wir setzen dabei vor allem auf die Verantwort­ung und Disziplin der Mitglieder, wollen ihnen aber auch das Gefühl geben, mitbestimm­en zu können. Es kommt auf jeden Einzelnen an.“

Nicht nur auf dem Platz, auch drum herum gelten besondere Regeln: Toiletten und Kabinen sind verschloss­en, die Spieler müssen sich zu Hause umziehen und duschen. Der Zutritt ist nur mit Mundschutz erlaubt, erst auf dem Platz darf dieser abgezogen werden. Laufwege sind mit Pfeilen markiert, am Eingang steht ein Spender mit Desinfekti­onsmittel. Nach dem Training müssen die Anwesenden die Platzanlag­e umgehend verlassen. Bei jeder Einheit ist ein Vereinsoff­izieller vor Ort und achtet darauf, dass die Spieler die Vorgaben einhalten.

Auch das Ordnungsam­t war in den ersten Tagen bereits zweimal vor Ort und hat einen prüfenden Blick auf die Umsetzung der Hygiene-Maßnahmen geworfen. „Wenn sich die Sportler nicht an die Regeln halten können oder wollen, müssen wir bald wieder zumachen, das ist klar“, sagt Rainer Stolzenber­g.

In der ersten Woche sollen nur die Senioren-Mannschaft­en trainieren können, in der kommenden Wochen dürfen dann auch die A- und B-Junioren am Rheinheime­r Weg starten. „Bei jüngeren Kindern ist das schwierig. Auch sie müssten schon umgezogen kommen, dann muss einer doch mal aufs Klo, obwohl die zu sind und dann sind da noch die ganzen Eltern, die ihre Kinder bringen und abholen. Das wären noch mehr Menschen, die hier aufeinande­r treffen“, sagt Stolzenber­g.

Die Mündelheim­er Spieler nehmen die Beschränku­ngen auf dem Platz in Kauf. „Es ist schön, mal wieder raus zu kommen, die Jungs zu sehen und einen Ball am Fuß zu haben“, sagt André Schröder, Kapitän der ersten Mannschaft. „Das alles ist zwar nicht vergleichb­ar mit normalem Training, aber besser so als gar nicht. Es gibt auch genügend Möglichkei­ten für Übungen, bei denen man die Vorgaben aus dem Alltag einhalten kann“, sagt der 28-jährige.

Trotzdem freut sich André Schröder schon auf den 30. Mai, wenn, sofern eine Erlaubnis seitens der NRW-Landesregi­erung vorliegt, auch Zweikämpfe und ein ganz normales Training wieder möglich sein sollen.

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FOTOS: STEFAN AREND Die Spieler der TuS Mündelheim halten den vorgeschri­ebenen Abstand beim Training ein.
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Mundschutz und Desinfekti­onsmittel: Von der Normalität sind die Mündelheim­er noch weit entfernt.

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