Rheinische Post Duisburg

Freibäder bereiten sich auf Öffnung vor

Die Enni, zuständig für die Bäder in Moers und Neukirchen-Vuyn, wartet auf konkrete Vorgaben des Landes dazu, welche Maßnahmen zum Infektions­schutz einzuhalte­n sind. In Kamp-Lintfort wird an einem Konzept für das Pappelsee-Bad gearbeitet.

- VON ANJA KÖNIG

GRAFSCHAFT Schenkt man den Meteorolog­en Glauben, kehrt pünktlich zum Feiertag Christi Himmelfahr­t der Sommer zurück und bietet damit eigentlich beste Voraussetz­ungen für einen Besuch im Freibad.Ob die Wasserratt­en in der Region bereits in der kommenden Woche in den Genuss des kühlen Nass kommen können, ist derzeit allerdings noch völlig ungewiss, denn die Betreiber der Bäder haben bis jetzt keine konkreten Informatio­nen von der Landesregi­erung bekommen, welche Vorgaben und Beschränku­ngen gelten sollen.

Die Enni Sport & Bäder betreibt das Solimare Aktivbad, das Naturfreib­ad Bettenkamp­er Meer und die beiden Hallenbäde­r Freizeitba­d Neukirchen-Vluyn und Sportpark Rheinkamp. „Wir wollen unsere Freibäder so schnell wie möglich öffnen, denn wir wissen, dass die Bürgerinne­n und Bürger darauf warten. Aber aktuell können wir leider noch keinen verlässlic­hen Termin nennen“, sagte Denise Schleising von der Enni. „Wir warten dringend auf konkrete Vorgaben unter welchen Bedingunge­n wir öffnen können.“Diese würden benötigt, um entspreche­nd planen zu können. Dabei spielten viele Faktoren eine Rolle: Wie können Kabinen genutzt werden, wie Sicherheit­sabstände eingehalte­n werden, wie sollen Besucherza­hlen begrenzt werden und wie soll der Einlass geregelt werden? „Wir müssen unsere Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r in Sachen Infektions­schutz entspreche­nd schulen, aber so lange wir keine Vorgaben haben, wissen wir nicht, wie geschult werden soll“, so Schleising.

Dennoch laufen die Vorbereitu­ngen für einen Betrieb auf Hochdruck. Um Kosten zu sparen, seien die Becken im Solimare und im Freizeitba­d Neukirchen-Vluyn bisher leer gewesen und müssten nun befüllt und beheizt werden.

In Kamp-Lintfort arbeitet man an einem Konzept, um das Spaßbad Pappelsee öffnen zu können. „Vom Land gibt es keine konkreten Vorgaben, damit rechnen wir auch nicht unbedingt. Jede Örtlichkei­t ist anders und bieten andere Vorrausset­zungen. Wir halten uns bei der Erstellung unseres Konzepts an die Empfehlung­en der Deutschen Gesellscha­ft für das Badewesen“, sagte der zuständige Dezernent Christoph Müllmann. „Im Prinzip könnten wir am 20. Mai öffnen. Aber wie in der Vergangenh­eit machen wir eine Öffnung vom Wetter abhängig.“

Dadurch, dass die Becken gerade erst frisch aufgefüllt wurden und nachts die Temperatur­en startk fallen, sei die Wassertemp­eratur aktuell zu niedrig. Müllmann rechnet mit einer Öffnung Anfang Juni, wie in den Vorjahren. „Natürlich können wir aber nur eingeschrä­nkt öffnen, um die Maßnahmen einhalten zu können. Die Besucherza­hl muss deutlich eingeschrä­nkt werden, bestimmte Bereich können nicht wie gewohnt genutzt werden.“

Auch in den Sanitär- und Kabinenber­eiche müsse dafür gesorgt werden, dass sich nicht zu viele Personen gleichzeit­ig in den Räumlichke­iten aufhalten. Im gesamten Badbereich wird die Zahl der Aufsichtsp­ersonen erhöht. Da das Spaßbad Pappelsee ein Kombibad ist, könnte Anfang Juni auch das Hallenbad öffnen, wenn bis dahin die Rechtsgrun­dlage da ist.

Seit dem 15. März ist auch das sportliche Vereinsleb­en der Freien

Schwimmer Rheinkamp zum Stillstand gekommen. „Das wird auch erstmal so bleiben“, berichtet Monika Huf, erste sportliche Leiterin der Freien Schwimmer Rheinkamp. „Ich denke nicht, dass wir vor den Sommerferi­en wieder Schwimmkur­se anbieten werden – zumindeste­ns nicht für Kinder. Die Auflagen sind einfach zu streng, das lässt sich in der Praxis nicht verantwort­ungsvoll umsetzten.“Es müssten Kinder ausgewählt werden, da nicht alle Kinder zeitgleich schwimmen dürfen, die Sammelumkl­eiden dürften nicht genutzt werden, Duschen nur eingeschrä­nkt genutzt werden. „Im Wasser muss ein Mindestabs­tand von 2,5 Metern eingehalte­n werden. Bei uns schwimmen Kinder ab drei Jahre, wie soll man das umsetzten. Die Verantwort­ung wollen wir nicht übernehmen.“

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FOTO: KDI Saisoneröf­fnung im Freibad Bettenkamp­er Meer im Jahr 2016.

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