„Waldstrategie 2050“: Jäger fühlen sich provoziert
BERLIN (kd) Karlheinz Busen ist Jäger und wütend. Kürzlich flatterten dem FDP-Bundestagsabgeordneten die „Eckpunkte der Waldstrategie 2050“des Wissenschaftlichen Beirats für Waldpolitik beim Bundeslandwirtschaftsministerium auf den Tisch. Zusammengefasst steht darin, dass die Jäger sich nicht richtig um den durch den Klimawandel gestressten Wald kümmerten, weil sie beim Abschießen von Tieren lieber „Entspannung vom beruflichen Alltagsstress und Erholung in der Natur suchen und dem Waldzustand gegenüber der Jagd keinen Vorrang einräumen“. Busen ist alarmiert, denn die Bundesregierung hat eine Änderung des Jagdgesetzes angekündigt. Dem Beirat geht es um den Schutz der Pflanzen und Bäume. Dafür müssten „Jagdgesetzgebung und Jagdpraxis auch eine Anpassung der Wälder an den Klimawandel durch aktiven Waldumbau ermöglichen“. Maßnahmen zum Schutz vor Verbissschäden dürften die Ausnahme bilden. Für Tierarten wie Rehwild sei es nicht sinnvoll, weiter Abschusspläne aufzustellen – hinter solchen Plänen verbergen sich die Kontrolle und Wahrung der Population. „Die Stellungnahme des wissenschaftlichen Beirates zur Waldpolitik ist ein Anschlag auf alle Jägerinnen und Jäger in der Republik“, so der Jäger. Statt einen Interessenausgleich herzustellen, sollten Jäger „unter Strafandrohung zum billigen Handlanger für naturverjüngte Wälder werden“.
Busen: „Während bei der Ansiedlung des Wolfes jede noch so teure Schutzmaßnahme für Weidetiere gewünscht ist, wird von den ideologischen Waldschützern ein maßloses Erlegen von Rehen gefordert, statt Schutzanlagen gegen den Verbiss von jungen Bäumen zu errichten.“Zudem sollten die Jagdbehörden nicht für das Wildtier-Monitoring zuständig sein, sondern die Forstbehörden. Busen beschwört die Bundesregierung, sie dürfe sich nicht von dieser Ideologie leiten lassen. Die Vorstellungen des Beirates liefen auf die Devise hinaus: „Das Wild soll aus dem Wald.“