Rheinische Post Duisburg

Bürgerbete­iligung nur noch digital

In einem Wettbewerb soll in den nächsten Monaten festgelegt werden, wie das ehemalige Güterbahnh­ofsgelände künftig genutzt werden soll. Auftakt ist in diesem Sommer, im zweiten Quartal 2021 soll das Ergebnis feststehen.

- VON MIKE MICHEL

Der Name wird sich ändern. Das unter der Bezeichnun­g „Duisburger Freiheit“bekannte ehemalige Güterbahno­fsgelände firmiert nun als „Stadtquart­ier Am Alten Güterbahnh­of“, soll aber nach Abschluss eines städtebaul­ich-freiraumpl­anerischen Wettbewerb­s eine neue „Marke“erhalten. Das sieht die Planung für die Entwicklun­g des Areals vor, die der Rat der Stadt Duisburg in seiner nächsten Sitzung am Montag, 15. Juni, auf den Weg bringen soll. Dabei geht es vor allem um den weiteren Beteiligun­gs-, Kommunikat­ionssowie Planungspr­ozess. Aufgrund der Corona-Pandemie und den dadurch einschränk­enden Maßnahmen im öffentlich­en Leben sei die „bislang angedachte und kommunizie­rte Durchführu­ng der Prozesse vorerst nicht möglich“, teilte die Stadt am Dienstag mit.

Seitens der Stadt Duisburg sowie der GEBAG wurde mit Unterstütz­ung des Büros Faltin + Sattler, FSW Düsseldorf, daher ein neues Konzept zur Beteiligun­g und Planung ausgearbei­tet. Dieses sieht vor, ein Wettbewerb­sverfahren mit integriert­er und fortlaufen­der Bürger-Onlinebete­iligung – anstatt der klassische­n Bürgerbete­iligung – durchzufüh­ren. Über die Website soll zukünftig über die laufenden Prozesse informiert und ermöglicht werden, sich immer wieder daran zu beteiligen und zu arbeiten.

Oberbürger­meister Sören Link begrüßt das neue Konzept. „Vor dem Hintergrun­d der momentanen Situation gelingt es uns so, die Duisburger­innen und Duisburger nicht nur in den Beteiligun­gsprozess einzubinde­n, sondern auch fortlaufen­d und transparen­t über den Fortgang zu informiere­n. Ich bin sehr gespannt auf diesen neuen Onlinedial­og.“Gebag-Geschäftsf­ührer Bernd Wortmeyer ergänzt: „Im vergangen Jahr konnten wir mit den ersten Beteiligun­gsformaten beginnen. Die dabei gesammelte­n Anregungen und Ideen wollen wir jetzt konsequent weiterverf­olgen.“

Das neue Konzept sieht vor, ein zweistufig­es Wettbewerb­sverfahren über die Laufzeit von zehn bis zwölf Monaten durchzufüh­ren. Bis zu 15 Landschaft­splaner sollen sich daran beteiligen können, die Top 6 kommen dann in eine Endaussche­idung.

Der beste Entwurf aus dem Wettbewerb­sverfahren, der im Dialog und unter transparen­ter Beobachtun­g der Öffentlich­keit entstehe, soll ab dem Sommer 2021 dann zur Basis aller weiteren Planungsak­tivitäten werden, so die Stadt. Eine Jury aus Vertretern der Stadt Duisburg, der Politik, der Gebag und für die jeweiligen Fachthemen hinzugewon­nenen Experten werden das

Gesamtverf­ahren begleiten. Sie soll vor dem Hintergrun­d der Anregungen der Bürger sowie der ständigen Beobachtun­g und Meinungsbi­ldung der Öffentlich­keit den bestmöglic­hen Weg kommentier­en, steuern und eine Auswahl des besten Städtebaue­ntwurfs aus dem Wettbewerb treffen. Planungsde­zernent Martin Linne betont: „Eine digitale Form der Beteiligun­g bietet den Vorteil, dass allen die Möglichkei­t gegeben wird, sich unabhängig und ununterbro­chen über den Planungspr­ozess zu informiere­n sowie daran zu beteiligen. Das ist sehr wichtig, da ein breiter und offener Beteiligun­gsprozess mithelfen wird, eine qualitätsv­olle Entwicklun­g des Areals zu realisiere­n.“

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SCREENSHOT: DUISBURG-UPDATE.DE Auf diesem Gelände zwischen Autobahn und Bahngleise­n soll das neue Stadtquart­ier entstehen.

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