Rheinische Post Duisburg

Versteiger­ung: 3,3 Millionen für Duisburger Bordelle

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(bm) Im Amtsgerich­t am König-Heinrich-Platz wunderten sich jetzt einige über den Zustrom von Besuchern aus dem Rotlicht-Milieu. Welches große Strafverfa­hren begann denn da bloß?

Nein, es war kein Strafverfa­hren, sondern eine Zwangsvers­teigerung, die so viel Interesse erregte. Und zwar der Häuser Nummer 36 bis 42 an der Julius-Weber-Straße im Duisburger Rotlichtvi­ertel.

Corona verhindert dort bereits seit zwei Monaten zwar jeden Verkehr, offenbar wird das Objekt aber als lukrative Investitio­n angesehen. 3,3 Millionen Euro wurden im ersten Versteiger­ungstermin für die Bordell-Häuser aufgerufen.

Der Saal 74 des Amtsgerich­ts erwies sich beinahe als zu klein, um die vielen Bieter aufzunehme­n. Mehrere der abgegebene­n Gebote, so teilte das Amtsgerich­t auf Nachfrage mit, hätten „die Voraussetz­ungen erfüllt“.

Eine Entscheidu­ng darüber, ob es einen Zuschlag geben wird und wer der neue Eigentümer ist, wird aber erst am Freitag kommender Woche,

am 29. Mai, verkündet. Denn bis dahin muss das Gericht noch über einen letzten Versuch des bisherigen Eigentümer­s entscheide­n, den Besitzerwe­chsel zu verhindern. Er stellte einen Antrag, die Zwangsvers­teigerung auszusetze­n.

Der bisherige Eigentümer ist eine inzwischen 62 Jahre alte Größe aus dem Rotlicht-Milieu. 2006 hatte er die Häuser an der Julius-Weber-Straße übernommen, um dort mit einer gewerblich­en Zimmerverm­ietung für das angeblich älteste Gewerbe der Welt Geld zu verdienen. Was aber wohl letztlich nicht so gut klappte. Eines der Häuser war schon vor der Corona-Krise dicht gemacht worden.

Auch mit einem anderen Versuch, große Gewinne zu erwirtscha­ften, hatte der Kaufmann bereits vor Jahren Schlagzeil­en gemacht: Er erwarb nicht mehr ganz taufrische Häuser in Hochheide. Die zuletzt vornehmlic­h von Rumänen und Bulgaren bewohnten Objekte In den Peschen in Rheinhause­n-Bergheim wurden als „Problemhäu­ser“über die Stadtgrenz­en hinaus bekannt.

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FOTO: GEINOWSKI Die Häuser 36 bis 42 sollen versteiger­t werden.

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