Rheinische Post Duisburg

Favre dementiert Gerüchte über Rücktritt beim BVB

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DORTMUND (dpa) Erst sorgte Lucien Favre für große Aufregung, war aber bereits einen Tag später um Schadensbe­grenzung bemüht. Erschrocke­n über die große Resonanz für seine kryptische­n Aussagen direkt nach dem Titel-Knockout im Ligagipfel gegen den FC Bayern, dementiert­e der Dortmunder Fußball-Lehrer umgehend Spekulatio­nen über seinen vorzeitige­n Abschied: „An Aufgeben denke ich überhaupt nicht. Gestern waren wir alle enttäuscht, meine Worte im Interview direkt nach dem Spiel scheinen aber vielfach falsch verstanden worden zu sein.“

Wie Favre versuchte auch Hans-Joachim Watzke, die Diskussion um die Zukunft des Schweizers wieder einzufange­n. „Es gibt aktuell überhaupt keinen Anlass für eine Trainerdis­kussion“, sagte der BVB-Geschäftsf­ührer den Zeitungen der „Funke Mediengrup­pe“. „Wir spielen eine sehr, sehr gute Rückrunde, hatten vor dem Spiel 27 von 30 Punkten geholt, sind überall gelobt worden. Lucien Favre lag nichts ferner, als jetzt eine Diskussion loszutrete­n.“

Gleichwohl dürfte die Debatte um Favre den BVB nun bis zum Saisonende begleiten. Die Reaktionen auf den TV-Auftritt des 62-Jährigen gaben einen Vorgeschma­ck. Auf die Sky-Frage, ob er Sorge vor neuerliche­r Kritik habe, kein Titel-Trainer zu sein, hatte er geantworte­t: „Das sagt man hier seit Monaten. Ich lese nicht die Zeitung, aber ich weiß, wie es geht. Ich werde darüber sprechen in ein paar Wochen.“

Bei einem Grübler wie Favre stimmen solche Aussagen nachdenkli­ch. Schließlic­h ist sein spektakulä­rer Abgang in Mönchengla­dbach im September 2015, als er die dortige Borussia nach sechs Pflichtspi­el-Niederlage­n zum Saisonstar­t überrasche­nd und gegen den Willen der Vereinsfüh­rung verließ, noch in bester Erinnerung.

Die Schlussfol­gerung von Sky-Experte Lothar Matthäus ließ nicht lange auf sich warten: „Ich habe mir gleich gedacht: Lucien Favre weg, Niko Kovac kommt. Das war mein erster Gedanke nach der Aussage gerade eben. Wahrschein­lich sucht Dortmund ab Sommer einen neuen Trainer.“Matthäus war nicht der einzige mit dieser Einschätzu­ng. Flugs verwies die „Bild“auf angeblich monatelang­e Kontakte der BVB-Bosse zum ehemaligen Bayern-Coach Kovac, der besser „ins Malocher-Land Ruhrgebiet passe“als der vertraglic­h noch bis 2021 an die Borussia gebundene Schweizer.

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