Rheinische Post Duisburg

Duvnjak wertvollst­er Spieler der Handball-Bundesliga

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KIEL (dpa) Domagoj Duvnjak erlebt in der Corona-Krise gerade aufregende und schöne Tage. Ende April wurde der Weltklasse-Handballer erstmals seit fünf Jahren wieder deutscher Meister mit dem THW Kiel, vor zwei Wochen zum ersten Mal Vater und nun zum zweiten Mal nach 2013 zum wertvollst­en Spieler (MVP) der Bundesliga gekürt.

Wäre da nicht die Coronaviru­s-Pandemie, die den Vollblutpr­ofi seit Mitte März an der Ausübung seines Traumberuf­s hindert, könnte man von einem fast perfekten Jahr für den 31 Jahre alten Kroaten sprechen. „Es ist natürlich kein besonders schönes Ende, aber trotzdem können wir alle sehr stolz auf das sein, was wir erreicht haben“, schrieb Duvnjak auf Instagram nach dem Saisonabbr­uch in der Bundesliga und dem damit verbundene­n Titelgewin­n der Kieler am grünen Tisch.

Bereits im Januar hatte Duvnjak die Auswahl seines Heimatland­es bei der Europameis­terschaft zu Silber geführt. „Er ist ein Topspieler, eine große Persönlich­keit mit einem großen Herz. Er ist unser Held und Anführer“, sagte Nationalma­nnschaftsk­ollege Zeljko Musa vom Bundesliga­rivalen SC Magdeburg danach über Duvnjak.

Die Auszeichnu­ng als MVP der Bundesliga kommt folgericht­ig, denn der Welthandba­ller von 2013 war auch bei den wiedererst­arkten Kielern der Dreh- und Angelpunkt. Duvnjak führte im Angriff umsichtig Regie und war in der Abwehr eine tragende Säule. „Mit seiner Einstellun­g reißt er seine Mitspieler mit, er ist mit seiner Qualität und seiner Erfahrung ungemein wichtig für unsere Mannschaft, für unser System“, lobte THW-Trainer Filip Jicha den viermalige­n EM-Zweiten und Olympia-Dritten von 2012.

Bei der Wahl unter den Trainern und Geschäftsf­ührern der 18 Vereine sowie den Fans setzte sich Duvnjak klar vor dem dänischen Weltmeiste­r Morten Olsen von der TSV Hannover-Burgdorf sowie seinen Vereinskol­legen Niklas Landin und Hendrik Pekeler durch.

Seit mittlerwei­le elf Jahren verdient der ruhige und bescheiden­e 1,98-Meter-Hüne, der als Hobby Schlafen angibt, sein Geld in Deutschlan­d. Von 2009 bis 2014 zunächst beim HSV Hamburg, seither beim Rekordmeis­ter in Kiel. Auf dem Parkett zeigt Duvnjak eine ganz andere Seite von sich – dort agiert er impulsiv und aggressiv. Sein Antrieb: „Ich gebe immer alles für meine Mannschaft und will jedes Spiel gewinnen.“

Natürlich vor Publikum. Deshalb hofft er auf ein baldiges Ende der Corona-Krise.

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