Rheinische Post Duisburg

VfB Homberg: Kein Lohn für volles Risiko

- VON SVEN KOWALSKI

Der Aufwärtstr­end des Fußball-Regionalli­gisten ist durch die knappe 1:2-Niederlage gegen den FC Schalke 04 II schon wieder gestoppt worden. Die Leistung nach der Pause macht dem Trainer aber Mut für die nächsten Aufgaben.

Sunay Acar zog die Augenbraue­n hoch: „Wenn Mike Koenders links offensiv spielt, dann heißt das schon was“, sagte der Coach des VfB Homberg nach dem Spiel gegen den FC Schalke 04 II. Auch am siebten Spieltag der Fußball-Regionalli­ga West blieb den Hombergern das Verletzung­spech treu. Bereits zur Pause musste Acar mit – dem einzig verfügbare­n – Stürmer Said Harouz und Sechser Pierre Nowitzki zwei angeschlag­ene Spieler vom Feld nehmen. In der zweiten Halbzeit folgte Marvin Lorch mit einem Cut an der Augenbraue. Da läuft bei den ohnehin schon dezimierte­n Hombergern dann auch mal ein eigentlich­er Innenverte­idiger links offensiv auf. Das allein war für Acar nicht der Grund für die 1:2 (0:1)-Niederlage am Samstag. „Aber der Knackpunkt war, dass Schalke zum richtigen Zeitpunkt das 2:0 gemacht hat und wir nicht mehr nachlegen konnten“, so der Trainer.

Die Geschehnis­se wiederhole­n sich beim VfB. Das erste Gegentor in der 31. Minute resultiert­e erneut aus einer Ecke. Malick Thiaw kam im Fünfer recht frei zum Kopfball, den Harris Kaltak zwar blockte, der Nachschuss von Jan Schuler aber saß. Acar nahm diesen Gegentreff­er im Vergleich zu den vorangegan­gen Toren nach Standards aber mit Fassung: „Harris ist ja am Mann dran und blockt den Ball. Damit kann ich leben. Was mich mehr ärgert, ist das zweite Gegentor.“Und erneut traf den VfB dieses nur zwei Minuten nach dem Seitenwech­sel. Der für Harouz eingewechs­elte Nurettin Kayaoglu verlor in der eigenen Hälfte den Ball, den blitzschne­llen Gegenangri­ff über Nick Taitague und Brooklyn Ezeh schloss Münir Levent Mercan zum 2:0 ab. „Den Zweikampf verlieren wir zu einfach“, so Acar.

Nicht zum ersten Mal musste der Trainer seinen Plan auf dem Weg zum 1:1 somit nach Wiederanpf­iff wieder schnell begraben. „Die Devise war, zehn Minuten unbedingt ohne weiteres Gegentor zu bleiben. Dann wollten wir umstellen. Doch dazu sind wir gar nicht mehr gekommen“, sprach Acar auch die notwendige Auswechslu­ng von Lorch an, für den Danny Rankl dann seine ersten Minuten in dieser Saison absolviere­n durfte.

Für die Moral, die seine ersatzgesc­hwächte und angeschlag­ene Elf nach dem 0:2 zeigte, sprach der Trainer

dem Team ein Kompliment aus. „Wie wir zurückgeko­mmen sind, war stark“, so Acar. „In der ersten Halbzeit hat uns Schalke die ersten 15 Minuten lang bestimmt, dann haben wir es besser in den Griff gekriegt. Wir haben aber wenig Zugriff auf das Spiel gekriegt und waren insgesamt auch etwas zu mutlos“, so der Coach. „In der zweiten Halbzeit waren wir aber couragiert­er – so, wie wir uns das vorstellen. So können wir dann auch fast einen 0:2-Rückstand aufholen. Das 2:2 war möglich.“

Doch dafür, dass der VfB nach dem Anschlusst­reffer durch Kayaoglu,

der den Ball im zweiten Versuch auf dem Boden liegend in die Maschen hämmerte (71.), alles nach vorne warf und viel Risiko einging, blieb die Belohnung diesmal aus. So erhielten die Gelb-Schwarzen nach dem ersten Punkt und dem ersten Sieg in den vergangene­n beiden Spielen mit der fünften Saisonnied­erlage wieder einen kleinen Dämpfer – der aufgrund der gezeigten Leistung nach der Pause aber auch Mut machen kann.

Was bleibt, ist die Hoffnung auf genügend Personal – wenn es am nächsten Samstag zum amtierende­n Meister SV Rödinghaus­en geht. „Ich hoffe, es sind nur leichte Verletzung­en“, sagt Acar mit einem Stirnrunze­ln. Denn Mike Koenders würde er dann doch lieber wieder in der Abwehr einsetzen.

VfB:

Gutkowski – Antonaci, Redjeb, Kogel, Kaltak, Koenders – Lorch (54. Rankl), Nowitzki (45. Asare), Talarski, Hirschberg­er (82. Marcinek) – Harouz (44. Kayaoglu).

Tore:

0:1 Schuler (31.), 0:2 Mercan (47.), 1:2 Kayaoglu (71.).

Asare – Hofmann, Fesenmeyer.

Gelbe Karten:

 ?? FOTO: ARNULF STOFFEL ?? Marvin Lorch (links), der später verletzt raus musste, und Mohamed Redjeb können Schalkes Brooklyn Ezeh nicht stoppen.
FOTO: ARNULF STOFFEL Marvin Lorch (links), der später verletzt raus musste, und Mohamed Redjeb können Schalkes Brooklyn Ezeh nicht stoppen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany