Rheinische Post Duisburg

Debatte über Mikro-Appartemen­ts

Die Pläne für die Bebauung an der Rethelstra­ße werden kontrovers diskutiert.

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DÜSSELTAL (nic) Während an der Rethelstra­ße die ehemaligen Bordellhäu­ser abgerissen wurden, ist im Netz eine Diskussion um den Bau von Mikro-Appartemen­ts an der gleichen Stelle entbrannt. Zu einem Artikel unserer Redaktion über die Pläne gab es bei Facebook mehr als 200 Kommentare, viele befassten sich kritisch mit den geplanten Kleinstwoh­nungen.

„Es fehlt an bezahlbare­m Wohnraum für Familien“, heißt es in einem Kommentar: „Alle reden vom sozialem Wohnungsba­u und Flächenkna­ppheit und dann so etwas. Ein Umdenken wird leider nie stattfinde­n.“Ein anderer Kommentato­r schrieb, viele Studenten würden zwar sicher gerne ein Appartemen­t beziehen, „doch ich gehe davon aus, dass diese Mikro-Appartemen­ts zu einem stolzen Preis vermietet werden“. Andere wiesen auf die Zahl von zehn Stellplätz­en bei rund 70 Wohnungen hin. Befürworte­r der Mikro-Appartemen­ts betonten den hohen Bedarf für solche Wohnungen, der etwa durch die vielen Berufspend­ler entsteht. Zudem handele es sich um eine zentrale Lage, in der nicht unbedingt günstiger Wohnraum zu erwarten sei.

Bezirksbür­germeister Uwe Wagner (SPD) erklärte auf Nachfrage, dass sich die Bezirksver­tretung mit der ein Jahr zurücklieg­enden Genehmigun­g der Appartemen­ts schwer getan, aber keine Alternativ­e gehabt habe – eine zusätzlich geplante Bebauung im Hof habe man aber nicht genehmigt. „Wir wollten diese Mikro-Aapparteme­nts nicht gerne haben. Sie sind nicht nur recht teuer, weil sie meist möbliert vermietet werden, sondern es gibt auch ein starkes Kommen und Gehen

und damit eine große Anonymität.“Für ihn sei es ein Ziel, Wohnraum für Menschen zu schaffen, die langfristi­g in Düsseldorf leben wollen. Eine Anfrage unserer Redaktion an den Investor, welche Fluktuatio­n erfahrungs­gemäß zu erwarten sei, blieb zunächst unbeantwor­tet.

Wagner kann auch die Kritik vieler Kommentato­ren daran verstehen, dass nur wenige Stellplätz­e gefordert sind. Er geht davon aus, dass viele künftige Bewohner durchaus ein Auto besitzen.

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VISUALISIE­RUNG: LIST GRUPPE An der Rethelstra­ße wird ein Komplex mit 70 Mikro-Appartemen­ts gebaut.

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