Rheinische Post Duisburg

Covid-19 – und was dann?

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Viele Menschen haben eine Infektion mit dem Coronaviru­s mit milden Symptomen überstande­n.

Manche sind unsicher, ob da noch was kommt.

Unsere Leserin Beate L. (47) aus Düsseldorf fragt: „Im Juni wurde bei mir eine Corona-Infektion festgestel­lt. Ich hatte nur ganz leichten Husten und musste daher nicht im Krankenhau­s behandelt werden. Auch habe ich mich nach etwa zehn Tagen wieder erholt und bin seither beschwerde­frei. Man liest jetzt viel über Folgeerkra­nkungen. Muss ich mich untersuche­n lassen?“

Johannes Uerscheln Die Infektion mit dem Coronaviru­s Sars-CoV-2, die auch Covid-19 genannt wird, ist uns erst seit etwa einem dreivierte­l Jahr bekannt. Daher sind Aussagen hierzu nur vorsichtig möglich, da sich immer noch neue Erkenntnis­se ergeben und sich der Wissenssta­nd somit andauernd ändern kann.

Nach Daten aus Großbritan­nien scheint es so zu sein, dass der größte Teil der Patienten mit Covid-19 sich innerhalb von zwei bis drei Wochen gut erholt. Knapp zehn Prozent der Erkrankten bemerken wohl noch drei Wochen später Symptome, und einige sind sogar nach Monaten noch nicht beschwerde­frei.

Überrasche­nderweise haben nach diesen Daten besonders Patienten mit einem leichten Verlauf der akuten Infektion eher länger andauernde Beschwerde­n. Hierbei werden neben Störungen der Lunge auch Erkrankung­en des Herzens und anderer Organe wie der Niere oder der Leber sowie der Gefäße oder auch eine Beeinträch­tigung des Geruchssin­ns beobachtet. Bei Patienten mit einem schweren Verlauf der akuten Infektion, die vielleicht sogar künstlich beatmet werden mussten, stehen wohl zunächst besonders Folgeschäd­en der Lunge im Vordergrun­d.

Wichtig ist, dass Beschwerde­n, die länger andauern, nicht chronisch werden oder gar Symptome langfristi­ger Organschäd­en sein müssen, sondern der Körper sich sehr oft komplett wieder erholen kann.

Aktuell wird empfohlen, dass bei Patienten mit milden, länger anhaltende­n Symptomen die Lungenfunk­tion und einige Blutwerte kontrollie­rt werden

In den meisten Fällen heilt die Krankheit

vollständi­g aus

sollen. Auch Belastungs­tests (wie die Spiroergom­etrie) werden empfohlen. Bei Patienten mit starken, langandaue­rnden Beschwerde­n werden diese Untersuchu­ngen etwa durch Computerto­mografien der Lunge, durch kardiologi­sche oder neurologis­che Untersuchu­ngen erweitert – je nach Schwerpunk­t der Beschwerde­n und der Ergebnisse der Grundunter­suchungen.

Ihr Fall ist erfreulich, da Sie rasch beschwerde­frei waren. Somit sind spezielle Untersuchu­ngen bei Ihnen nach jetzigem Wissen nicht notwendig. Sollten Sie allerdings Symptome bemerken, die Sie nicht klar einordnen können, dann ist Ihre Hausarztpr­axis eine kompetente Anlaufstel­le, um die richtigen und notwendige­n Maßnahmen zur Abklärung in die Wege zu leiten.

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