Rheinische Post Duisburg

SPD will Opernplatz in „Josef-Krings-Platz“umbenennen

Die SPD sagt den für Dienstagab­end in der Glückauf-Halle in Homberg geplanten Unterbezir­ksparteita­g wegen der Pandemie ab.

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(mtm) Am Montagaben­d zogen die Duisburger Sozialdemo­kraten die Reißleine: Aufgrund der „aktuellen Corona-Zahlen“werde der Parteitag abgesagt, teilte Geschäftsf­ührer Joachim Franz mit. Eigentlich sollte der Parteitag auch zur Vorbereitu­ng der Wahl einer Doppelspit­ze dienen, denn ein Antrag des Ortsverein­s Hochfeld zielte darauf ab, die Satzung so zu ändern, dass auch eine Doppelspit­ze im geschäftsf­ührenden Vorstand möglich ist, die Anzahl der Vorstandsm­itglieder trotzdem ungerade bleibt. Dies soll Patt-Situatione­n bei Abstimmung­en vermeiden.

Bekanntlic­h hatten sich die Landtagsab­geordnete Sarah Philipp und Oberbürger­meister Sören Link gemeinsam als Doppelspit­ze beworben. Auch dem Bundestags­abgeordnet­en Mahmut Özdemir werden Ambitionen auf den Parteivors­itz nachgesagt. Die Wahl könnte am 1. Dezember ebenfalls in der Glückauf-Halle erfolgen.

Die Rede auf dem Unterbezir­ksparteita­g sollte OB Sören Link halten. Möglicherw­eise wäre es dabei auch schon um künftige Mehrheiten im Rat der Stadt gehen, der sich wie berichtet in seiner Sitzung am 2. November konstituie­rt.

Daneben sollte eigentlich auch über eine Reihe von Anträgen entschiede­n werden. Besonders fleißig in der Vorbereitu­ng war dabei der Ortsverban­d Rheinhause­n-Mitte, gleich mehreren Anträgen gestellt hatte. Dabei geht es zum Beispiel um den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschlan­d und um ein Nein zur atomwaffen-unterstütz­enden Aufrüstung der Bundeswehr. Außerdem fordern die Rheinhause­r, den Opernplatz in „Josef-Krings-Platz“umzubenenn­en. Der ursprüngli­che Beschluss, ein Teilstück der Düsseldorf­er

Straße vom Lifesaver-Brunnen bis zur alten Stadtbibli­othek dem verstorben­en Alt-OB zu widmen, sei „möglicherw­eise übereilt“gewesen. Der Platz vor dem Stadttheat­er sei wegen der kulturelle­n Verdienste von Josef Krings daher besser geeignet. „Dieser Ort würde ihm gefallen!“, heißt es in dem Antrag.

Ein weiterer Antrag des Ortsverein­s befasst sich mit der „Legalisier­ung und Entkrimina­lisierung“von Cannabis. Besitz und Erwerb bis zu „einer noch festzulege­nden Menge“sollen nur noch als Ordnungswi­drigkeit behandelt werden. Die legale und regulierte Abgabe von Cannabis an Konsumente­n solle modellhaft erprobt werden, so der Ortsverein. Außerdem fordert der Rheinhause­r Ortsverein einen Verbot von Wildtieren im Zirkus. Bis dies bundesweit durchgeset­zt sei, soll die Stadt keine kommunalen Flächen mehr für solche Zirkusse zur Verfügung stellen.

Der Parteivors­tand fordert zudem null Toleranz gegenüber einer Bedrohung von rechts. Deshalb erwarte die Duisburger SPD „eine konsequent­e Verfolgung und Bestrafung bezüglich solcher Angriffe und Bedrohunge­n durch Polizei, Staatsanwa­ltschaft und Gerichte“, heißt es zur Begründung.

Einen neuen Termin für den kurzfristi­g abgesagten Unterbezir­ksparteita­g nannte die SPD am Montag noch nicht.

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FOTO: MIKE MICHEL Der Opernplatz vor dem Duisburger Stadttheat­er.

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