Rheinische Post Duisburg

Lieder zwischen Biskaya und Ostsee

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Mit dem „Weimarer Dreieck“wurde 1991 ein außenpolit­isches Forum etabliert, das sich einer guten Nachbarsch­aft von Polen, Franzosen und Deutschen widmet. Geographis­ch decken die drei Nationen einen weiten Bogen von der Biskaya bis zur Ostsee ab – reich an Geschichte und Kultur, vielfältig in Landschaft und Klima. Die in Polen geborene Wahl-Duisburger Sängerin Jolanta Wolters präsentier­te jetzt im Opernfoyer im Theater ein gutes Dutzend Chansons und Lieder aus den drei Ländern – so humorvoll wie dramatisch, so zornig wie zärtlich. Ihre beiden Mitstreite­r dabei waren der niederländ­ische Pianist und Arrangeur Wim Naus sowie Friedemann Pardall, der vielseitig­e Erste Solocellis­t der Duisburger Philharmon­iker.

Das reichte von „D’Allemagne“von Patricia Kaas, bei dem Jola Wolters deutsche und polnische Zeilen in den französisc­hen Text warf, bis zu dem titelgeben­den „Jezely Milosc jest“(„Wenn es Liebe ist“). Die Vorbilder Marlene Dietrich (die einst ein in Polen sehr bekanntes Chansons mit dem eigenen deutschen Text „Mutter, hast Du mir vergeben?“sang) und Edith Piaf waren klar erkennbar, wurden aber nicht nur imitiert, denn Jola Wolters machte jeweils etwas ganz Persönlich­es daraus. Die beiden Instrument­alisten breiteten der Sängerin einen ebenso klassische­n wie kurzweilig­en Klangteppi­ch aus.

Das notgedrung­en etwas eingeschrä­nkte Publikum war begeistert und bekam zwei Zugaben. Die erste war der Piaf-Hit „Non, je ne regrette rien“und die zweite noch einmal das erschütter­nde polnische Antikriegs­lied „Jestem kobieta“. Ingo Hoddick

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