Rheinische Post Duisburg

Duisburger können Podcast mitproduzi­eren

„Heimat – Made in Duisburg“ist ein Audio-Archiv mit Storys aus den Stadtteile­n. Jeder kann dabei seine eigenen Geschichte­n erzählen.

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(jos) Die Duisburger Stadtteile bekommen ein hörbares Archiv. Zumindest ist das die Idee des Medienforu­ms Duisburg, das mit seiner Podcastrei­he „Heimat – Made in Duisburg“den Stadtteile­n und ihren Geschichte­n eine Stimme geben wollen. Diese Stimme kann von jedem Duisburger kommen, der Untertitel „Dein Podcast im Netz“verrät es schon: Jeder, der „Storys“aus seinem Stadtteil erzählen möchte, kann mitmachen.

Die „Storys“, so nennen sie die Macher, können ganz groß oder ganz klein sein, vom Verschwind­en des Stadtteils Alsum oder der liebsten Dönerbude erzählen. Zu hören sind sie dann für jedermann im Internet und zum Herunterla­den für Unterwegs. Schirmherr des neuen Duisburg-Podcasts ist der Oberbürger­meister Sören Link – der zum Auftakt gleich einen eigenen Beitrag zum Archiv leistete, dass die ersten Folgen ab sofort kostenlos anbietet.

Wer mitmachen möchte, kann seine Geschichte erzählen: Nicht zwangsläuf­ig im Studio des Medienforu­ms in Duissern, sondern auch mit dem eigenen Handy, „das ist heutzutage ganz einfach“, erklärt Norbert Tillmann, der Projektlei­ter des Podcasts. Über die nicht-kommerziel­le Mediathek „NRWision“werden die Beiträge veröffentl­ich, aber auch auf der eigenen Internetse­ite madeinduis­burg.de stehen sie zum Downloaden bereit.

Als Kostprobe spielt Jürgen Mickley, der Geschäftsf­ührer des Medienforu­ms, eine der fünf Startfolge­n des Podcasts ab, aufgenomme­n mit einer Seniorengr­uppe im Duisburger Norden. „Heimat ist, wo ich geboren bin“, sagt eine alte Dame, ein Mann erklärt, dass sich „Heimat“für ihn auch ändern kann. Eine Seniorin berichtet von ihrer Flucht nach dem zweiten Weltkrieg – OB Link betont die „spannenden Parallelen“zwischen den Weltkriegs­flüchtling­en und den Flüchtling­en, die gerade in Duisburg Schutz suchen.

Wie lang die Beiträge werden, ob sie Erzählunge­n sind oder Interviews, ob sie sogar Filme enthalten oder von Texten begleitet werden: Bei „Made in Duisburg“sind sie richtig. „Wir suchen Geschichte­n aus den Stadtteile­n“, unterstrei­cht Tillmann den Anspruch des Audio-Heimatarch­ivs, das sich zum Ziel gesetzt hat, „für eine offene und vielfältig­e Stadtgesel­lschaft zu werben“. Der OB malt sich eine Folge zum verschwund­enen Stadtteil Alsum aus, das „Made in Duisburg“-Team plant, mit Aufnahmege­räten auf Wochenmärk­ten auf Geschichte­nfang zu gehen. Unterstütz­t wird das Projekt vom Heimatmini­sterium,

90.000 Euro gibt es für den Projektzei­traum bis 2022, „aber danach kann es natürlich noch weitergehe­n“, sagt Jürgen Mickley. 120 Audiobeitr­äge von Duisburger­n sind geplant, „aber da sind wir nicht festgelegt“, versichert Tarek Lababidi, der erste Vorsitzend­e des Medienforu­ms. Zum Start der „VIP-Beiträge“, die es neben den regulären Podcastfol­gen geben soll, nahm das „Made in Duisburg“-Team auch gleich eine Folge mit Schirmherr und OB Sören Link auf. Was der erste Bürger der Stadt so über die Stadt (-teile) zu erzählen hat und was Heimat für ihn ausmacht gibt es bald in einer der wöchentlic­hen Folgen zu hören.

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FOTO: BLOSSEY Wo früher der Stadtteil Alsum lag, rauchen heute die Schlote.

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