Duisburger SV 1900 ist sauer auf den SV Scherpenberg
Der Wechsel von Furkan Akay sorgt für Ärger zwischen den beiden Fußball-Landesligisten. Trainer Schneider kritisiert die Amateurvertragsregelung.
(the) Spieler wechseln ihre Vereine. Das ist im Amateurfußball nichts Besonderes. Doch auf die Art und Weise kommt es an – und die ging den Verantwortlichen des Landesligisten Duisburger SV 1900 diesmal zu weit. „So wie das gelaufen ist, ist das nicht in Ordnung“, schimpft Trainer Julien Schneider – und meint den kurzfristigen Abgang von Abwehrspieler Furkan Akay zum Moerser Konkurrenten SV Scherpenberg. In nur vier Landesliga-Spielen stand er für die Wanheimerorter auf dem Platz, ehe er sich nun per Amateurvertrag dem SV Scherpenberg aus der Parallelgruppe 2 anschloss. „Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt – und das am Freitag vor dem Wochenende“, schimpft Schneider.
„Vor dem Training rief er bei mir an uns sagte, dass er mit mir sprechen wolle. Auf dem Platz sagte er mir, dass er den Amateurvertrag unterschrieben habe“, so Schneider. „Außerdem wurden wir vom SV Scherpenberg nicht vorab informiert. Das wäre doch wohl das Mindeste. Und so etwas ist in der Vergangenheit schon öfter mit Scherpenberg passiert. Nur weil nicht jeder Wechsel zustande kommt, ist das nicht immer bekannt.“
Gerade die fehlende Kommunikation sei es, was Schneider so ärgere. „Das ist doch ein Drei-Parteien-Geschäft. Man kann doch über alles reden“, so der DSV-Trainer. Für die Schwarz-Roten ist Akays Abgang aus mehreren Gründen sehr ärgerlich. „In der Kürze der Zeit war es bis zur Schließung des Transferfensters völlig unmöglich, adäquaten Ersatz zu besorgen. Außer wir machen es auf dem gleichen Weg wie Scherpenberg.
Aber das können wir uns einerseits nicht erlauben und andererseits würde ich das so gar nicht wollen“, sagt Schneider.
Zudem habe der DSV während Akays Wechsel im Sommer nach Wanheimerort ganz regulär eine Ablöse an den SV Genc Osman Duisburg
gezahlt. „Und das steht Genc ja auch zu.“Bei einem Wechsel durch Abschluss eines Amateurvertrags schaut der DSV nun aber in die Röhre und bleibt auf der gezahlten Ablöse sitzen. „Da muss der Verband mal überlegen, ob das so in Ordnung ist und ob das nicht anders geregelt werden sollte. Rein formal hat Scherpenberg im Rahmen der Regeln gehandelt, aber diese Regeln sollte man vielleicht mal überdenken“, so Schneider.
Ralf Gemmer, der aus Duisburg stammende Trainer des SV Scherpenberg, schildert den Wechsel so: „Furkan ist auf uns zugekommen und hat gesagt, dass er wechseln wolle. Zudem soll der DSV eine Zusage zur Beschaffung eines Arbeitsplatzes nicht eingehalten haben“, so der Scherpenberger Coach. „Wir haben derzeit sechs, sieben Langzeitverletzte,
darum habe ich das überhaupt erst gemacht. Zudem hatten wir im Sommer schon miteinander gesprochen. Da hatte sich Furkan dann aber für den DSV entschieden. Dass Julien als Trainer nicht glücklich ist, kann ich natürlich nachvollziehen.“
Der wiederum erklärt: „Die Sache mit dem Arbeitsplatz ist so nicht richtig. Wir haben ihn gefragt, ob wir helfen sollten. Erst war das nicht nötig, dann hat er doch gefragt und wir haben drei Vorstellungsgespräche ermöglicht. Die hat er ausgeschlagen, weil er selbst etwas gefunden hatte.“
Letztlich bleibt die fehlende Kommunikation ein Hauptärgernis. „Das würde uns mit Genc, zu denen wir ein tolles Verhältnis haben, beispielsweise nie passieren“, betont Schneider.