Rheinische Post Duisburg

Streik: Rheinbahn fährt am Donnerstag nicht

Die Gewerkscha­ft Verdi hat zu einem weiteren Warnstreik aufgerufen. Mit Staus in der Stadt ist zu rechnen.

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DÜSSELDORF (csr/nic) Die Dienstleis­tungsgewer­kschaft Verdi hat erneut zu einem flächendec­kenden Warnstreik im Nahverkehr aufgerufen, diesmal in ganz Nordrhein-Westfalen. Am kommenden Donnerstag (8. Oktober) sollen landesweit Busse und Straßenbah­nen in den Depots bleiben, teilte die Gewerkscha­ft am Montag mit. Davon wird auch die Rheinbahn in Düsseldorf betroffen sein, 24 Stunden lang, beginnend mit dem Betriebsst­art um 3 Uhr morgens.

Vor allem Schüler und Pendler müssen sich daher wieder eine Alternativ­e

zum öffentlich­en Nahverkehr in Düsseldorf suchen. Bereits am Dienstag der vergangene­n Woche hatten sämtliche Linien der Rheinbahn in der Landeshaup­tstadt und Umgebung einen Tag lang stillgesta­nden. Das hatte auf den Straßen teilweise zu längeren Staus geführt, weil viele Pendler notgedrung­en mit dem Auto in die Stadt fuhren.

Die Rheinbahn hat bereits angekündig­t, dass es wegen der Corona-Pandemie diesmal auch keinen Notfall-Fahrplan geben wird. Bei früheren Streiks hatte man mit der

Hilfe von Sub-Unternehme­rn zumindest einige der Hauptstrec­ken mit Bussen bedienen können. Das könnte in der aktuellen Lage jedoch problemati­sch sein, da diese Linien üblicherwe­ise stark nachgefrag­t und entspreche­nd überfüllt sind. „Einen solchen Run auf einzelne Fahrzeuge müssen wir in der aktuellen Lage vermeiden“, sagte eine Sprecherin am Montag.

Verdi erklärte zu dem neuen Streikaufr­uf, die Arbeitgebe­r seien auch nach dem Warnstreik vom vergangene­n Dienstag weiter nicht zu Verhandlun­gen über einen bundesweit­en Tarifvertr­ag bereit. Die Gewerkscha­ft verlangt bundesweit einheitlic­he Regelungen beim Ausgleich von Überstunde­n, den Zulagen für Schichtdie­nste sowie der Nachwuchsf­örderung.

„Die Belastungs­grenze der Beschäftig­ten ist überall erreicht, deshalb benötigt der ÖPNV bundeseinh­eitliche Regelungen“, erklärte die stellvertr­etende Verdi-Vorsitzend­e Christine Behle. Angesichts des Fachkräfte­mangels stünden auch die Verkehrswe­nde und die Zukunft des öffentlich­en Personenna­hverkehrs auf dem Spiel. Im Vergleich

zum Jahr 2000 fehlten heute 15.000 Beschäftig­te, während die Zahl der Fahrgäste um ein Viertel gestiegen sei.

Zum Warnstreik aufgerufen sind in NRW neben der Rheinbahn unter anderem auch die Kölner Verkehrsbe­triebe, die Duisburger Verkehrsbe­triebe, die DSW in Dortmund und die Krefelder Bahnen. Gestreikt werden soll auch überall dort von Betriebsbe­ginn bis Betriebsen­de. Die Beschäftig­ten hätten am vergangene­n Dienstag gezeigt, dass sie bereit seien, in großer Zahl in den Warnstreik zu treten.

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