Polizei sieht Rheurdter Mord von 1996 aufgeklärt
AACHEN/RHEURDT (dpa) Mehr als 20 Jahre nach einem brutalen Mord in der Nähe von Aachen sind die Ermittler überzeugt, dass ein heute 50-Jähriger die Tat aus Geldgier begangen hat. Der Mann sitzt seit einer Woche in Untersuchungshaft. Er soll zusammen mit einem Komplizen den Wohnmobil-Händler Ende 1996 in dessen Werkstatt erschlagen haben – wegen einer Summe von 5000 Mark. „Ich habe ihn selbst festgenommen“, sagte der Leiter der Mordkommission der Polizei in Krefeld, Gerhard Hoppmann, am Mittwoch. Der Tatverdächtige stamme aus dem Raum Aachen und schweige zu den Vorwürfen. Der zweite mutmaßlich an der Tat beteiligte Mann sei ein Jahr später in der Türkei tödlich verunglückt.
Eine Handvoll Zeugen habe sich nach einem neuen Aufruf vor einem Monat gemeldet, berichtete Hoppmann in Aachen. Die Identität des Opfers wurde erst vor gut einem Monat geklärt, nachdem ein Bekannter zufällig ein neues Phantombild in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“gesehen hatte.
Die durch Schläge entstellte Leiche war Ende 1996 am Abhang einer Kiesgrube bei Rheurdt im Kreis Kleve entdeckt worden, mehr als 100 Kilometer vom Wohnort des Opfers entfernt. Der zweite Tatverdächtige habe in seiner Kindheit dort gewohnt, sagte Hoppmann. Damit sei auch die Wahl des entlegenen Ortes geklärt. Das Mordopfer, ein geschiedener Vater zweier Kinder, war nie vermisst gemeldet worden.