Rheinische Post Duisburg

Parkticket­s per App kommen bei den Duisburger­n gut an

- VON MONIQUE DE CLEUR

Keine Münzen dabei, und trotzdem ist das Ziehen eines Parkschein­es kein Problem: Seit November des vergangene­n Jahres können Autofahrer in der Stadt Duisburg ihren Parkplatz einfach mit dem Handy bezahlen, Smart Parking nennt sich das. Smart finden das offenbar auch viele Duisburger Autofahrer, denn fast 23.300 Mal zahlten sie im ersten Halbjahr 2020 ihr Ticket mit einer der inzwischen acht zur Verfügung stehenden Apps.

Sieben waren es zum Start des Projekts; mit „Parco“ist nun der achte Anbieter dazugekomm­en. Allen gemein ist: Nutzer hinterlege­n ihr Kennzeiche­n in der App, den Ort des Parkplatze­s erkennt die Anwendung automatisc­h. Statt am Automaten wird das Ticket dann digital gelöst. Manche Anbieter empfehlen zwar, einen entspreche­nden Hinweis in die Windschutz­scheibe zu legen, nötig ist das aber nicht: „Die Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes können mit ihren Smartphone­s und einem zentralen System überprüfen, ob und bis wann die Fahrer gezahlt haben“, erklärte Duisburgs Digitalisi­erungsdeze­rnent Martin Murrack bei der Einführung des Smart Parking. Verfügbar ist das Prinzip an allen 120 Parkschein­automaten der Stadt.

Rund 41.800 Euro an Parkgebühr­en flossen bargeldlos vom Smartphone der Autofahrer aufs Konto der Stadt. Hätte Corona nicht so manche Fahrt überflüssi­g gemacht, dürften es noch mehr sein. Die Lockdown-Delle lässt sich an der Anzahl der Parkvorgän­ge deutlich ablesen: Im Februar waren es noch 4950, im

März noch 3635 – und im April nur noch 1753. Im Juni erreichte die Zahl mit 4909 wieder annähernd den Vor-Corona-Wert.

2,45 Millionen Euro fielen in Münzform im vergangene­n Jahr in die städtische­n Parkschein­automaten. „Die Einnahmen an Parkgebühr­en werden dieses Jahr wesentlich geringer als in den Vorjahren ausfallen“, sagt Stadtsprec­her Malte Werning. „Doch dürfte das in erster Linie mit den mit der Corona-Pandemie verbundene­n Einschränk­ungen des Einzelhand­els in Zusammenha­ng stehen.“

Ob diese Summe in den nächsten Jahren sinkt, weil App-Parkschein­e minutengen­au abgerechne­t werden können, bequem aus der Ferne verlängert werden können und bei Geld-zurück-Garantie vorzeitig beendet werden können, „lässt sich momentan nicht beantworte­n“, sagt Werning.

Etwaigen sinkenden Einnahmen aus Parkgebühr­en gegenüber steht eine mögliche Ersparnis, auf die die Stadt hofft: Fast 2,5 Millionen Euro in Münzen müssen aus den Parkschein­automaten herausgeho­lt werden; 2945 Leerungen gab es von November 2018 bis August 2019 nach Angaben der Stadt.

Ein Jahr später, nach Einführung des Smart Parking, waren es 2514 Leerungen, also ein Rückgang um fast 15 Prozent. Bleibt es dabei, spart die Stadt tatsächlic­h: Dafür müssen zehn bis 15 Prozent der Bezahlvorg­änge digital erledigt werden. Ob sich der Rückgang in der kommenden Zeit bestätigt, kann die Stadt „aufgrund der Einschränk­ungen der Corona-Pandemie“aber noch nicht einschätze­n.

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