Parktickets per App kommen bei den Duisburgern gut an
Keine Münzen dabei, und trotzdem ist das Ziehen eines Parkscheines kein Problem: Seit November des vergangenen Jahres können Autofahrer in der Stadt Duisburg ihren Parkplatz einfach mit dem Handy bezahlen, Smart Parking nennt sich das. Smart finden das offenbar auch viele Duisburger Autofahrer, denn fast 23.300 Mal zahlten sie im ersten Halbjahr 2020 ihr Ticket mit einer der inzwischen acht zur Verfügung stehenden Apps.
Sieben waren es zum Start des Projekts; mit „Parco“ist nun der achte Anbieter dazugekommen. Allen gemein ist: Nutzer hinterlegen ihr Kennzeichen in der App, den Ort des Parkplatzes erkennt die Anwendung automatisch. Statt am Automaten wird das Ticket dann digital gelöst. Manche Anbieter empfehlen zwar, einen entsprechenden Hinweis in die Windschutzscheibe zu legen, nötig ist das aber nicht: „Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes können mit ihren Smartphones und einem zentralen System überprüfen, ob und bis wann die Fahrer gezahlt haben“, erklärte Duisburgs Digitalisierungsdezernent Martin Murrack bei der Einführung des Smart Parking. Verfügbar ist das Prinzip an allen 120 Parkscheinautomaten der Stadt.
Rund 41.800 Euro an Parkgebühren flossen bargeldlos vom Smartphone der Autofahrer aufs Konto der Stadt. Hätte Corona nicht so manche Fahrt überflüssig gemacht, dürften es noch mehr sein. Die Lockdown-Delle lässt sich an der Anzahl der Parkvorgänge deutlich ablesen: Im Februar waren es noch 4950, im
März noch 3635 – und im April nur noch 1753. Im Juni erreichte die Zahl mit 4909 wieder annähernd den Vor-Corona-Wert.
2,45 Millionen Euro fielen in Münzform im vergangenen Jahr in die städtischen Parkscheinautomaten. „Die Einnahmen an Parkgebühren werden dieses Jahr wesentlich geringer als in den Vorjahren ausfallen“, sagt Stadtsprecher Malte Werning. „Doch dürfte das in erster Linie mit den mit der Corona-Pandemie verbundenen Einschränkungen des Einzelhandels in Zusammenhang stehen.“
Ob diese Summe in den nächsten Jahren sinkt, weil App-Parkscheine minutengenau abgerechnet werden können, bequem aus der Ferne verlängert werden können und bei Geld-zurück-Garantie vorzeitig beendet werden können, „lässt sich momentan nicht beantworten“, sagt Werning.
Etwaigen sinkenden Einnahmen aus Parkgebühren gegenüber steht eine mögliche Ersparnis, auf die die Stadt hofft: Fast 2,5 Millionen Euro in Münzen müssen aus den Parkscheinautomaten herausgeholt werden; 2945 Leerungen gab es von November 2018 bis August 2019 nach Angaben der Stadt.
Ein Jahr später, nach Einführung des Smart Parking, waren es 2514 Leerungen, also ein Rückgang um fast 15 Prozent. Bleibt es dabei, spart die Stadt tatsächlich: Dafür müssen zehn bis 15 Prozent der Bezahlvorgänge digital erledigt werden. Ob sich der Rückgang in der kommenden Zeit bestätigt, kann die Stadt „aufgrund der Einschränkungen der Corona-Pandemie“aber noch nicht einschätzen.