Geleaste Wagen ausgeschlachtet – Freispruch
BUCHHOLZ (bm) Wegen Unterschlagung stand ein 41-jähriger Mann aus Buchholz vor dem Amtsgericht. Die Anklage warf ihm vor, als verantwortlicher Mitarbeiter einer kleinen Spedition die Raten für drei geleaste Transporter nicht mehr bezahlt und die Fahrzeuge, als die Verträge von der Leasing-Firma gekündigt wurden, ausgeschlachtet und in Einzelteilen verkauft zu haben. Doch der Angeklagte offenbarte nur ein seltsames Geschäftsgebaren, das irgendwie an die Zustände bei der Bundeswehr erinnerte.
„Wir haben nicht nur drei, sondern zwölf dieser geleasten Transporter gehabt“, korrigierte der Angeklagte. Doch die drei seien nach Unfällen und Motorschäden nicht mehr verkehrsfähig gewesen. Die drei Autos landeten in einer Werkstatthalle. „Wir wollten sie ja reparieren lassen, aber dazu fehlte uns das Geld.“
Weil auch das Geld für Reparaturen an den restlichen neun Fahrzeugen knapp war, habe man die Werkstatt angewiesen, aus den drei kaputten Autos Ersatzteile auszubauen und für den Rest der Fahrzeug-Flotte zu verwenden. „Damit wir wenigstens mit denen noch Geld verdienen konnten. Das sollte ja nur eine Überbrückung sein.“Doch letztendlich sei alles an der schlechten Finanzlage des Unternehmens gescheitert.
„Als die Leasing-Firma für die drei Transporter die Verträge kündigte und die Fahrzeuge zurückforderte, haben wir sie nicht mehr angerührt.“Und übrigens habe er tatsächlich Autoteile im Internet versteigert. „Die hatte ich 2016 mal in der Türkei gekauft. Ich habe dafür auch alle Zollpapiere.“
Das Gegenteil war dem Angeklagten nicht zu beweisen. Auch die Aussage eines Kfz-Mechanikers, der sich an Daten nur noch sehr ungenau erinnerte, brachte das Gericht nicht viel weiter. Da die Juristen keine Bereicherungsabsicht feststellen konnten, wurde der Angeklagte freigesprochen.