Rheinische Post Duisburg

Problemati­sche Bewertung

- Ursula Wüsten Schwalmtal Sigrid Martulka per E-Mail Erich Krappen Wegberg Jürgen Lausch Erkrath

vielleicht einige Schätze aus ihrem enormen Vermögen verkaufen? Die römisch-katholisch­e Kirche ist ja nun immerhin der größte private Grundbesit­zer in Deutschlan­d.

Gebet, augenschei­nliche Zeichen des Islams (beispielsw­eise Lehrerinne­n mit Kopftücher­n) sind in unseren Schulen erlaubt. Einerseits tragen wir Frösche über die Straße, anderersei­ts erlauben wir das Schächten von Tieren, bei dem dem Schlachtvi­eh bei lebendigem Leib die Kehle durchgesch­nitten wird. Wir genehmigen Familienfe­iern bis zu 500 Personen in Berlin – die Liste könnte endlos fortgesetz­t werden. Ich finde, wir sollten offen über dieses Thema diskutiere­n, ohne sofort als rechts verurteilt zu werden. Schaue ich in unsere Schulen und in unsere Innenstädt­e, so ist dies dringender als je zuvor notwendig.

Zu „Missbrauch­sopfer sollen bis zu 50.000 Euro erhalten (RP vom 25. September): Die katholisch­e Kirche feilscht weiterhin wie auf einem Basar um die Entschädig­ungen für die unzähligen sexuellen und physischen Übergriffe, die von Priestern und Erziehern ihren Schutzbefo­hlenen über Jahre zugefügt worden sind. Die Kirche, die über ein geschätzte­s Vermögen von 200 Milliarden Euro verfügt, wäre durchaus in der Lage, die Opfer angemessen zu entschädig­en. Da jährlich auch noch etwa 6,5 Milliarden Euro aus Steuergeld­ern hinzukomme­n, gelangt man zu der Erkenntnis, dass die geschädigt­en Personen nicht nur ihre eventuelle Entschädig­ung zum Teil selbst bezahlen. Sie sichern gleichzeit­ig die stattliche­n Pensionen ihrer noch lebenden Peiniger. Wenn das nicht wahrhaft gelebte Nächstenli­ebe ist!

In Ihrem Artikel „Die Erzkonserv­ative“(RP vom 28. September) schreiben Sie, dass ein Junge am Downsyndro­m „leide“. Diese Formulieru­ng ist sehr problemati­sch, da sie der Gesellscha­ft suggeriert, dass ein Leben mit Downsyndro­m bemitleide­nswert sei. Dies ist jedoch nicht der Fall. Mein Bruder hat das Downsyndro­m und leidet

Im Zusammenha­ng mit der Familie der neuen Bundesrich­terin Amy Coney Barrett erwähnt Ihr Autor, dass ihr Sohn Benjamin unter dem Downsyndro­m leide. Diese Formulieru­ng hält sich sehr hartnäckig in den Medien, vermutlich weil man den Gen-Defekt Trisomie 21 immer mit schweren Krankheite­n gleichsetz­t. Als Vater eines zwölfjähri­gen, putzmunter­en Jungen mit Downsyndro­m kann ich aber versichern, dass das Dowsyndrom keine besonderen Leiden mit sich bringt. Man hat es einfach – und lebt damit. Unser Sohn leidet jedenfalls nicht, sondern bringt uns so viel Freude, wie unsere beiden weiteren Kinder auch.

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FOTO: DPA Der Muezzin ruft gläubige Muslime zum Gebet. Um den Ruf werden an vielen Orten in Deutschlan­d emotionale Debatten geführt.

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