Problematische Bewertung
vielleicht einige Schätze aus ihrem enormen Vermögen verkaufen? Die römisch-katholische Kirche ist ja nun immerhin der größte private Grundbesitzer in Deutschland.
Gebet, augenscheinliche Zeichen des Islams (beispielsweise Lehrerinnen mit Kopftüchern) sind in unseren Schulen erlaubt. Einerseits tragen wir Frösche über die Straße, andererseits erlauben wir das Schächten von Tieren, bei dem dem Schlachtvieh bei lebendigem Leib die Kehle durchgeschnitten wird. Wir genehmigen Familienfeiern bis zu 500 Personen in Berlin – die Liste könnte endlos fortgesetzt werden. Ich finde, wir sollten offen über dieses Thema diskutieren, ohne sofort als rechts verurteilt zu werden. Schaue ich in unsere Schulen und in unsere Innenstädte, so ist dies dringender als je zuvor notwendig.
Zu „Missbrauchsopfer sollen bis zu 50.000 Euro erhalten (RP vom 25. September): Die katholische Kirche feilscht weiterhin wie auf einem Basar um die Entschädigungen für die unzähligen sexuellen und physischen Übergriffe, die von Priestern und Erziehern ihren Schutzbefohlenen über Jahre zugefügt worden sind. Die Kirche, die über ein geschätztes Vermögen von 200 Milliarden Euro verfügt, wäre durchaus in der Lage, die Opfer angemessen zu entschädigen. Da jährlich auch noch etwa 6,5 Milliarden Euro aus Steuergeldern hinzukommen, gelangt man zu der Erkenntnis, dass die geschädigten Personen nicht nur ihre eventuelle Entschädigung zum Teil selbst bezahlen. Sie sichern gleichzeitig die stattlichen Pensionen ihrer noch lebenden Peiniger. Wenn das nicht wahrhaft gelebte Nächstenliebe ist!
In Ihrem Artikel „Die Erzkonservative“(RP vom 28. September) schreiben Sie, dass ein Junge am Downsyndrom „leide“. Diese Formulierung ist sehr problematisch, da sie der Gesellschaft suggeriert, dass ein Leben mit Downsyndrom bemitleidenswert sei. Dies ist jedoch nicht der Fall. Mein Bruder hat das Downsyndrom und leidet
Im Zusammenhang mit der Familie der neuen Bundesrichterin Amy Coney Barrett erwähnt Ihr Autor, dass ihr Sohn Benjamin unter dem Downsyndrom leide. Diese Formulierung hält sich sehr hartnäckig in den Medien, vermutlich weil man den Gen-Defekt Trisomie 21 immer mit schweren Krankheiten gleichsetzt. Als Vater eines zwölfjährigen, putzmunteren Jungen mit Downsyndrom kann ich aber versichern, dass das Dowsyndrom keine besonderen Leiden mit sich bringt. Man hat es einfach – und lebt damit. Unser Sohn leidet jedenfalls nicht, sondern bringt uns so viel Freude, wie unsere beiden weiteren Kinder auch.