Rheinische Post Duisburg

Lieberknec­ht: „Einschläge kommen näher“

Corona-Tests sind nach zwei positiven Fällen inzwischen eine Zitterpart­ie für Team und Trainer des MSV.

-

(D.R.) Corona-Tests entwickelt­en sich in den vergangene­n Monaten beim Fußball-Drittligis­ten MSV Duisburg zur Routine. Das ist inzwischen allerdings anders. Am heutigen Donnerstag steht bei den Zebras eine weitere Testreihe an – und Trainer Torsten Lieberknec­ht wird hoffen und bangen, bis die Resultate vorliegen. Mit zwei positiven Tests auf Covid-19 innerhalb des Teams ist die Pandemie in Meiderich angekommen.

„Ja, die Einschläge kommen näher“, betrachtet Lieberknec­ht die Entwicklun­g mit Sorge. Der MSV hatte sich in den vergangene­n Monaten penibel an die Vorschrift­en gehalten. Größtmögli­che Distanz auf der Vereinsanl­age, Auswärtsfa­hrten mit zwei Mannschaft­sbussen, keine Medienterm­ine. Für Besucher ist die Vereinsanl­age an der Westender Straße seit März geschlosse­n, das Virus hingegen fand den Weg auf das Gelände.

Im Vorfeld der Partie beim VfB Lübeck hatte der MSV den ersten Corona-Fall bekannt gegeben, der nicht benannte Spieler blieb zu Hause. Ein Blick auf die Kaderliste an der Lohmühle verriet: Ein arrivierte­r Spieler aus der Stammelf kann es nicht gewesen sein. Am Dienstag hat sich nun ein zweiter positiv getesteter Profi in Quarantäne begeben. Die Symptomati­k sei minimal, so Lieberknec­ht, der davon ausgeht, dass die beiden Spieler sich jeweils für 14 Tage in häuslicher Quarantäne aufhalten werden.

Die Partie am Freitagabe­nd gegen Aufsteiger und Spitzenrei­ter 1. FC Saarbrücke­n war am Mittwoch vor dem Hintergrun­d der beiden Corona-Fälle nicht gefährdet. Das Gesundheit­samt erachtete eine Quarantäne des gesamten Teams nicht für erforderli­ch. Zweitligis­t FC Erzgebirge Aue musste am vergangene­n Wochenende aufgrund von zwei Corona-Fällen sein Gastspiel beim Hamburger SV absagen.

Mittlerwei­le steht fest, dass das Spiel gegen Saarbrücke­n ohne Zuschauer über die Bühne gehen wird. Auch die MSV-Frauen müssen am

Samstag gegen Turbine Potsdam ein Geisterspi­el bestreiten.

Die Vorbereitu­ng auf das Spiel gegen Saarbrücke­n ist für Lieberknec­ht somit noch schwierige­r geworden, als sie es aufgrund des mäßigen Saisonstar­ts ohnehin schon war. Die üblichen Verletzten fallen aus, hinzu kommen die beiden Corona-Patienten, und zudem sei Innenverte­idiger Vincent Gembalies im Training umgeknickt, wie der Coach berichtete.

Eine gute Nachricht gibt es dann doch noch, auch wenn sie dem MSV kurzfristi­g nicht hilft. Die Blutwerte von Moritz Stoppelkam­p haben sich verbessert. Der am Pfeiffersc­hen Drüsenfieb­er erkrankte Kapitän hofft, bald wieder erste Trainingsa­ktivitäten in Angriff nehmen zu können.

Lieberknec­ht schloss am Mittwoch aus, dass sich der Verein, nachdem es zum Ende der Transferfr­ist keine Aktivitäte­n gegeben hatte, nun bei aktuell vertragslo­sen Spielern umsehen wird. „Wir haben keinen finanziell­en Spielraum“, verweist der Coach auf leere Kassen. Offenbar ist die Lage dramatisch. Drei ehemalige Zebras mit dem Spezialgeb­iet offensives Mittelfeld – Änis Ben-Hatira (mit einer Unterbrech­ung von 2009 bis 2010), Marcel Heller (2008/09) und Markus Neumayr (2006 bis 2008) – sind aktuell arbeitslos. Ihr Weg wird allerdings dennoch nicht nach Duisburg führen.

 ?? FOTO: FIRO /NAGRASZUS ?? Umgeknickt: Vincent Gembalies (links) hat sich im Training eine Knöchelble­ssur zugezogen.
FOTO: FIRO /NAGRASZUS Umgeknickt: Vincent Gembalies (links) hat sich im Training eine Knöchelble­ssur zugezogen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany