Rheinische Post Duisburg

Weltbester Whisky aus Paderborn

Der Ostwestfal­e hat als erster Deutscher mit seiner Spirituose überzeugen können.

- J. ISRINGHAUS FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

PADERBORN In der Whisky-Welt ist es eine Sensation: Das deutsche Produkt „The Westfalian“ist von der „Internatio­nal Wine & Spirit Challenge“zum weltbesten Whisky gekrönt worden. Für den Abfüller Thomas Ewers aus Paderborn geht damit ein Traum in Erfüllung. Viermal war seine Spirituose bereits bester deutscher Whisky, nun hat er eine neue Stufe erklommen.

Was bedeutet die Auszeichnu­ng für Sie?

EWERS Ich kann das noch gar nicht richtig registrier­en, weil es ja nicht mein Ziel war und darüber hinaus unerreichb­ar schien. Das ist die höchste Auszeichnu­ng, die ein Whisky erreichen kann.

Sonst dominierte­n immer ausländisc­he Marken.

EWERS Es wird der weltbeste Whisky prämiert – ausgenomme­n sind Scotch und Bourbon. Sonst haben immer Taiwanesen gewonnen, Iren, Japaner, Schotten, aber noch nie ein Deutscher.

Was hat die Würdigung ausgelöst? EWERS Es gibt viele Anfragen aus der ganzen Welt. Ob wir nach Amerika, nach Australien oder Israel liefern, wir finden Anerkennun­g.

Sie brennen den Whisky aber nicht selbst.

EWERS Das Problem ist: Brennblase­n kann man kaufen, Brennen kann man lernen, aber für die Erfahrung braucht man 30, 40 Jahre – 20 Jahre mindestens. Bis man weiß, wie so eine Anlage arbeitet, welches Getreide man benutzt und andere Dinge drumherum. Das dauerte mir zu lange. Wir kooperiere­n mit der Feinbrenne­rei Northoff, deren Brennmeist­er in Schottland gearbeitet und in den 60er-Jahren sogar den ersten deutschen Whisky gebrannt hat. Ich kümmere mich um die Fässer, um das Getreide, um die Abfüllreif­e, nur die Brennblase steht ein paar Kilometer weiter.

Wie wichtig sind denn Faktoren wie Destillat und Fässer für den Geschmack?

EWERS Sehr wichtig, wobei Destillat 49 Prozent und Fass 51 Prozent ausmachen. Ich kann mit einem schlechten Fass jeden guten Whisky zerstören, und ich kann mit einem guten Fass jeden schlechten Whisky retten. Dann braucht es noch den richtigen Zeitpunkt zum Abfüllen.

Wie lange muss ein guter Whisky denn reifen?

EWERS Mindestens drei Jahre, aber wir sagen: Fünf sollte er haben. Deutscher Whisky reift schneller als schottisch­er.

Was fasziniert Sie so am Whisky? EWERS So ein großes Geschmacks­spektrum gibt es bei keinem anderen Getränk. Da kommt kein Wein mit, kein Cognac, kein Rum.

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FOTO: UNIQUE LIQUIDS Thomas Ewers macht den besten Whisky der Welt.

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