Rheinische Post Duisburg

Torsten Lieberknec­ht demonstrie­rt Ruhe

- VON DIRK RETZLAFF

Der Trainer des Drittligis­ten MSV Duisburg spricht vor dem heutigen Heimspiel gegen Aufsteiger 1. FC Saarbrücke­n von einem Entwicklun­gsprozess, der begonnen hat. Dennoch wächst der Druck, den ersten Sieg einzufahre­n.

Nun spukt es wieder an der Wedau, die Geister kehren in die Schauinsla­ndreisen-Arena zurück. Der Fußball-Drittligis­t MSV Duisburg trifft am heutigen Freitagabe­nd um 19 Uhr auf den 1. FC Saarbrücke­n, Zuschauer sind nicht zugelassen Die Geisterspi­el-Bilanz des MSV im eigenen Stadion ist bescheiden. In der vergangene­n Saison konnten die Zebras nach dem Re-Start nur zwei von sechs Heimspiele­n hinter verschloss­enen Türen gewinnen.

„In der letzten Saison war ich unruhiger, obwohl wir Spiele gewonnen haben“

Torsten Lieberknec­ht

Nach dem mäßigen Saisonstar­t mit zwei Punkten aus drei Spielen, benötigt der MSV nun aber Siege, um in der Dritten Liga endlich auf Kurs zu kommen. Heimspiele eignen sich dafür naturgemäß bestens. Der MSV hat dazu nun gleich zweimal in Folge die Gelegenhei­t. Am Sonntag, 18. Oktober, schlägt der Hallesche FC in Duisburg auf, ehe für den MSV erst wieder am Mittwoch, 22. Oktober, ein Auswärtssp­iel in Unterhachi­ng ansteht.

MSV-Trainer Torsten Lieberknec­ht demonstrie­rte beim Video-Pressegesp­räch Ruhe. „In der letzten Saison war ich unruhiger, obwohl wir Spiele gewonnen haben“, sagte der 47-Jährige. Diese Ruhe mag nun nicht jeder Fan teilen – zumal sich die Anhänger auf das Verspreche­n der Vereinsfüh­rung im Juli – „Wir greifen wieder an“– verlassen hatten. Doch die Zebras präsentier­en sich derzeit nur bedingt angriffsbe­reit. Lieberknec­ht spricht weiterhin von einem Prozess und ordnet das Team aktuell dort ein, wo es nur wenige erwartet haben. „Die Mannschaft

hat ihre Entwicklun­g begonnen“, sagte der Coach und fügte hinzu: „Wie wir auf dem Platz agieren wollen, wird peu à peu besser. Dass die Mannschaft diese Entwicklun­g nimmt, ist für mich absolut erkennbar.“Beim heutigen Gast, dem 1. FC Saarbrücke­n, ging das alles viel schneller. Der Aufsteiger steht nach einem Remis – ebenfalls ein 1:1 in Lübeck – und zwei Siegen mit sieben Punkten an der Tabellensp­itze der Dritten Liga. Da mag auch die Euphorie das Team des Bundesliga-Gründungsm­itgliedes tragen.

Allerdings muss der Spitzenrei­ter heute Abend in Duisburg auf zwei Leistungst­räger verzichten. Eine Länderspie­lpause gibt es in der Dritten Liga in dieser Woche und auch im November nicht. Die Saarländer müssen Abwehrspie­ler Marin Sverko, der mit der kroatische­n U-21-Mannschaft unterwegs ist, und Stürmer Maurice Deville, der für Luxemburg spielt, ersetzen.

Gerade der Ausfall von Deville wiegt schwer: Er zeichnete sich beim klaren 4:0-Sieg über den Halleschen FC als Doppeltors­chütze aus. Betroffen vom internatio­nalen Geschäft sind auch der FC Ingolstadt 04 und der KFC Uerdingen, die jeweils einen Spieler abstellen. Das Fehlen der beiden Saarbrücke­r Nationalfu­ßballer könne für den MSV Duisburg ein Vorteil sein, mache die Vorbereitu­ng allerdings auch komplizier­ter, wie Torsten Lieberknec­ht betont: „Es wird jetzt schwierige­r zu wissen, wer spielt.“

In der Abwehr der Gäste könnte ein Ex-Zebra seine Chance erhalten. Christophe­r Schorch, in der Aufstiegss­aison 2014/15 unter Trainer Gino Lettieri beim MSV Duisburg am Ball, saß in den letzten beiden Partien nur auf der Bank, nachdem er beim Ligastart in Lübeck zum Einsatz gekommen war. Der 1. FC Saarbrücke­n hat zudem auf Leihbasis Lukas Schleimer vom Zweitligis­ten 1. FC Nürnberg geholt.

 ?? FOTO: FIRO SPORTPHOTO/JÜRGEN FROMME ?? MSV-Trainer Torsten Lieberknec­ht (links) im Dialog mit seinem Assistente­n Marvin Compper. Der Coach sieht seine Mannschaft trotz der mageren Ausbeute zum Saisonstar­t weiterhin auf einem guten Weg.
FOTO: FIRO SPORTPHOTO/JÜRGEN FROMME MSV-Trainer Torsten Lieberknec­ht (links) im Dialog mit seinem Assistente­n Marvin Compper. Der Coach sieht seine Mannschaft trotz der mageren Ausbeute zum Saisonstar­t weiterhin auf einem guten Weg.

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