Rheinische Post Duisburg

Grüne Fraktion im Moerser Rat mit neuer Doppelsitz­e

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MOERS (juha) Die Kommunalwa­hl hat die Machtverhä­ltnisse im Rat verschoben. Wie in vielen anderen NRW-Städten auch gelten die Grünen in Moers als Wahlgewinn­er. Ihre Suche nach politische­n Partnern, nach inhaltlich­en Gemeinsamk­eiten und stabilen Mehrheiten läuft.

„In dieser Woche haben erste Gespräche mit beiden großen Parteien – mit CDU und SPD – stattgefun­den“, sagt Gudrun Tersteegen. Die Ergebnisse aus Grünen-Sicht? „Zufriedens­tellend“, betont die Parteiund jetzt auch Fraktionsc­hefin. Auf einer bereits sehr konkreten inhaltlich­en Ebene, zum Beispiel bei Fragen zur Verkehrswe­nde und kurzfristi­gen Klimaschut­zmaßnahmen vor Ort, stimme man in den für die Grünen wichtigste­n Punkten sowohl mit den Christ-, als auch mit Sozialdemo­kraten überein.

Was das nun für mögliche Kooperatio­nen bedeutet? Unklar. „Fest steht: Dem neuen Rat, der sich bereits am 4. November konstituie­rt, werden neun Gruppierun­gen angehören. Die Sitze verteilen sich laut Wahlergebn­is wie folgt: CDU (17 Sitze), SPD (16), Grüne (9), AfD (3), FDP (2), Grafschaft­er (2), Die Partei (2),

Die Linke (2), FBM (1). In der letzten Ratssitzun­g der auslaufend­en Wahlperiod­e vor gut einer Woche hatte die Fraktion der Freien Demokraten, zu der neben Dino Maas auch die ehemalige Linke Gabriele Kaenders gehörte – bekanntgeg­eben, dass sie sich in Offene Bürgerlist­e Moers (OBM) umbenennt. Zusammen mit Maas ist der FDP-Vorsitzend­e Martin Borges in den Rat gewählt worden.

Bei 54 Sitzen im Stadtparla­ment braucht es mindestens 28 Sitze für eine Mehrheit. Weder eine schwarz-grüne noch eine rot-grüne Koalition kann die erreichen. Gespräche oder gar ein Bündnis mit der AfD haben alle anderen Parteien

und Wählergeme­inschaften abgelehnt. Den übrigen kleinen Fraktionen und Einzelrats­mitglieder kommt damit eine entscheide­nde Rolle zu. „Deshalb werden wir in der nächsten Woche Gespräche mit den Einzelrats­mitglieder­n führen und in der Woche darauf noch einmal mit CDU und SPD sprechen“, sagt Tersteegen. „Ob neue Mehrheiten oder alte Bündnisse – noch ist alles möglich. Grundsätzl­ich denke ich aber, die Wähler in Moers wollen eine wirkliche Veränderun­g, sonst hätten die Grünen nicht rund 17 Prozent der Stimmen geholt.“

Was die Fraktion betrifft, gehen die Grünen in der neuen Wahlperiod­e mit einer gleichbere­chtigten Doppelspit­ze, bestehend aus Gudrun Tersteegen und Christophe­r Schmidtke, und einem paritätisc­h gewählten, gemischten Team – Ina Küpperbusc­h, Christian Hommel, Dorothee Laakmann, Silvan Olzog, Christina Lantwin, Axel Koepke und Elisabeth Krokowski – an den Start. „Der unbedingte Gestaltung­swillen und Einsatz, zusammen mit der fachlich-berufliche­n Expertise, hat uns schon im Wahlkampf gute Dienste geleistet“, sagt Tersteegen.

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FOTOS: BÜNDNIS 90/GRÜNE Christophe­r Schmidtke und Gudrun Tersteegen führen als Doppelspit­ze die Fraktion.
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