Rheinische Post Duisburg

Clément Ader startet ersten Flugversuc­h

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Der erste motorisier­te

Flug der Geschichte endete mit einer Bruchlandu­ng. Der

Pilot und Erbauer Clément Ader überstand diesen Absturz unbeschade­t – die Flughöhe von geschätzte­n zehn Zentimeter­n war aber auch nicht gerade hoch gewesen. Wegen der geringen Höhe und der kurzen Dauer wurde der „Erstflug“offiziell nicht als solcher anerkannt. 13 Jahre, bevor den Brüdern Wright in Nordamerik­a der erste motorisier­te und gesteuerte Flug der Geschichte gelang, bastelte der französisc­he Erfinder Clément Ader an seinem eigenen Fluggerät. Seine „Éole“wurde mit Dampf betrieben, sie hatte weder Quer- noch Höhen- oder Seitenrude­r und ihre Tragfläche­n erinnerten mit einer Spannweite von rund 14 Metern an gigantisch­e Fledermaus­flügel. Am 9. Oktober 1890 unternahm Ader den ersten Flugversuc­h, der bereits nach 50 Metern endete. Ein zweiter Versuch, den Ader allerdings nicht von Zeugen offiziell bestätigen ließ, soll ihn immerhin

100 Meter weit gebracht haben. Ader ließ sich davon nicht entmutigen. Er tüftelte weiter, finanziell unterstütz­t unter anderem von der französisc­hen Regierung. Sieben Jahre später hatte er die „Éole III“entwickelt. Auch diese Flugmaschi­ne sollte er einer Kommission vorführen. Die Beamten verzeichne­ten später enttäuscht, sie hätten höchstens einige „Hüpfer“gesehen. Die „Éole III“erreichte eine noch immer nicht sonderlich imposante Flughöhe von 20 Zentimeter­n und blieb nur über kurze Strecken überhaupt in der Luft. Clément Aders Fluggeräte hatten ihre Schwächen – trotzdem gelten sie als herausrage­nde Entwickler­leistungen der frühen Fluggeschi­chte. Die „Éole III“wird noch heute im Pariser „Musée des Arts et Métiers“ausgestell­t.

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