Unternehmer und Freiberufler im rentennahen Alter benötigen eine individuelle Finanzplanung, um eine optimale Ausnutzung des vorhandenen Vermögens zu ermöglichen.
Handwerker und Unternehmer aus dem produzierenden Gewerbe, Apotheker und Ärzte, kreative und beratende Freiberufler, Landwirte, Einzelhändler und Co.: Die deutsche Wirtschaft ist von kleinen und mittleren Unternehmen geprägt, und allein familienkontrollierte Unternehmen (das sind 90 Prozent aller deutschen Unternehmen) wiesen 2017 einen Umsatz von 2,8 Billionen Euro, heißt es bei der anerkannten Stiftung Familienunternehmen. „Diese Unternehmer sind gefragt, neben dem Betriebsvermögen immer auch das Privatvermögen aufzubauen, zu schützen und zu entwickeln. Das gilt gerade mit Blick auf den Ruhestand. Unternehmer wollen diese Zeit nutzen und genießen und benötigen dafür natürlich eine entsprechende finanzielle Ausstattung“, sagt der Düsseldorfer Vermögensverwalter Thomas Hünicke von der WBS Hünicke Vermögensverwaltung.
In der Praxis zeigten sich ganz verschiedene Konstellationen, weiß Thomas Hünicke. Da sei der Unternehmer, der seine Firma an die Kinder übertrage und dafür eine laufende Rente aus den Gewinnen erhalte. Ebenso häufig komme es vor, dass das Unternehmen mangels Nachfolger aufgegeben oder bei einer Übertragung innerhalb der Familie auf Ausschüttungen verzichtet werde, um die Gewinne bei den Kindern zu belassen. Auch Firmenverkäufe seien regelmäßig zu beobachten, wodurch dann Vermögen zur Verfügung stehe. „Eines eint diese Beispiele: Das Vermögen muss als Ruhestandseinkommen verwendet werden und daher so lange wie möglich zur Verfügung stehen“, betont der Vermögensverwalter und bietet hierfür eine individuelle Finanzplanung an, die er mit seinen Kunden gemeinsam entwickelt.
Um diesen Bedarf einmal in Zahlen auszudrücken: Die Finanzgesellschaft Fidelity International beispielsweise hat errechnet, dass künftige Ruheständler in Deutschland bis zum Alter von 67 Jahren rund das Zehnfache ihres Bruttojahreseinkommens angespart haben müssten, um den gewohnten Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Dafür wäre es nötig, rund 21 Prozent des Bruttoeinkommens des gesamten Erwerbslebens zurückzulegen. „Das ist natürlich kaum möglich. Niemand möchte in jungen und mittleren Jahren darben, um den Ruhestand abzusichern, und für den Aufbau des Unternehmens, den Immobilienerwerb, die Ausbildung der Kinder und Co. wird ausreichend Geld benötigt. Daher sollten Unternehmer sich mit Blick auf den Ruhestand bewusst werden, was sie wirklich wollen“, erläutert Thomas Hünicke.
Das relevante Stichwort für den Vermögensmanager ist daher das Financial Planning. Dies soll dabei helfen, die vorhandenen und zu erwartenden Vermögenswerte so zu strukturieren, dass die Menschen ihre finanziellen Ziele damit erreichen können. Erst nach der Analyse des tatsächlichen Finanzbedarfs und der Konsolidierung aller Vermögenswerte (Wertpapiere, Liquidität, Kunst, Lebensversicherungen, Immobilien, Firmenbeteiligungen und Private Equity, berufsständische Versorgung etc.) stehe fest, wieviel Geld der Kunde zum Leben brauche und welche Einkünfte zur Verfügung stehen. Darüber hinaus entwickelt Thomas Hünicke gemeinsam mit den Kunden und ihren Steuerberatern und Rechtsanwälten Konzepte, um Vermögen auch beim Übergang in die kommende Generation bestmöglich zu erhalten.
„Unternehmer und Freiberufler im rentennahen Alter sollten sich nicht rein mit der Geldanlage zufriedengeben, sondern die Finanzplanung gemeinsam mit einem versierten Partner durchführen. Erst durch eine offene Diskussion und Analyse im Rahmen der individuellen Finanzplanung entsteht ein konkretes Bild der individuellen Bedürfnisse und Ansprüche und der
Ziele in der Kapitalanlage. Das bedeutet, dass die Vermögensverwaltungsstrategie für den Ruhestand auf diese Ergebnisse abgestellt werden sollte. Auf diese Weise lässt sich ein Konzept entwickeln, das eine optimale Ausnutzung des vorhandenen Vermögens ermöglicht. So verstehen wir ganzheitliches, professionelles Ruhestandsund Vermögensmanagement.“
Es sei entscheidend, Vermögensschutz und Renditechancen so zu kombinieren, dass in Verbindung mit den privaten und gesetzlichen Rentenzahlungen das Vermögen für einen sorgenfreien Lebensabend ausreiche. Thomas
Hünicke setzt daher beim Ruhestands-Vermögensmanagement auf die Kombination verschiedener Anlagestile. Während ein Teil für die laufenden Ausschüttungen sicher, aber tendenziell unrentierlich angelegt werde, stünden Aktien bei den Langfrist-Investments im Fokus. Durch die Ertragsmöglichkeiten der Kapitalmärkte könne das Vermögen so viel länger erhalten und genutzt werden. „Kein Ruheständler muss Angst vor der Aktienanlage haben. Wer mit 65 Jahren einen Teil des Vermögens in Wertpapiere investiert, hat durchschnittlich 15 bis 20 Jahre weitere Lebenserwartung. Das reicht aus, um einen temporären Abschwung entspannt durchzustehen und Renditechancen wahrzunehmen“, betont Thomas Hünicke.
Dabei spiele es zunächst keine Rolle, wie hoch das Vermögen tatsächlich sei. Es gehe darum, sich ein Bild von den vorhandenen Werten zu machen, sodass der Anleger sich die Grenzen und Möglichkeiten deutlich vor Augen führen könne. Oftmals sei die Vermögensaggregation der erste Schritt zu besseren Ergebnissen, betont der Finanzexperte. Warum? Ganz einfach: „Wir machen regelmäßig die Erfahrung, dass Mandanten gar nicht ihre gesamte Vermögensstruktur
einschätzen können und hinsichtlich Rendite, Risiko und Kosten der einzelnen Positionen überfragt sind. Genaue Auflistungen in Form von gemeinsam erarbeiteten Finanzplänen können dabei halfen, die Details zu erkennen und damit tragfähige Entscheidungen zu treffen.“Allein die Umschichtung von Anlagen und die Einsparung von Kosten kann die Substanz maßgeblich erhöhen, oder vielleicht bietet sich auch die lukrative Veräußerung einer Eigentumswohnung an. Dies und viel mehr noch zu erkennen, sei die Aufgabe des Financial Planning, wie Thomas Hünicke es durchführt.