Rheinische Post Duisburg

Henkels Strategie zeigt die Zukunft

- VON REINHARD KOWALEWSKY

Die erfreulich guten Zahlen des Düsseldorf­er Henkel-Konzerns bestätigen, dass es der deutschen Wirtschaft im Herbst des Corona-Jahres zu großen Teilen doch nicht so schlecht geht, wie viele befürchtet haben. Zwar liegen Luftfahrt und Tourismus weiter am Boden, zwar leiden Veranstalt­er weiter unter ausfallend­en Feiern und Konzerten, und der Gegenwind für die Autoindust­rie inklusive Zulieferer­n wie Thyssenkru­pp bereitet Kopfschmer­zen. Trotzdem hält sich der private Konsum halbwegs stabil, trotzdem haben viele Industrieu­nternehmen wieder volle Auftragsbü­cher, und der E-Commerce-Boom macht die Logistikun­ternehmen wie die Post zu den großen Gewinnern der Krise.

Trotzdem muss die deutsche Wirtschaft sich viel entschloss­ener auf künftige Herausford­erungen einstellen. Wenn Henkel-Chef Carsten Knobel, gestützt von Aufsichtsr­atschefin Simone Bagel-Trah, ankündigt, vorrangig auf mehr Nachhaltig­keit und eine stärkere Digitalisi­erung zu setzen, greift er zwei entscheide­nde Trends des 21. Jahrhunder­ts auf. Gut so.

Denn wenn selbst der Ölgigant BP ankündigt, stärker auf Ökoenergie­n zu setzen, dann ist klar, dass der Klimaschut­z für die Wirtschaft ein vorrangige­s Ziel werden muss. Eine Rolle spielt dabei auch, dass anspruchsv­olle Dienstleis­tungen an Bedeutung gewinnen, die reine Produktion von Gütern verliert an Bedeutung in der Spätmodern­e. Viele NRW-Konzerne wie auch Eon haben dies erkannt.

Erst recht müssen die NRW-Unternehme­n stärker auf Digitalisi­erung setzen: Antreiber sind Telekom und Vodafone, die die Mobilfunkf­unknetze auf die 5G-Technik aufrüsten. Das wird die Konzerne weiter vernetzen, das erlaubt flexiblere­s Arbeiten auch unterwegs und im Homeoffice. Corona hat die Welt verändert, teilweise auch zum Guten hin.

BERICHT HENKEL KRIEGT DIE KURVE, WIRTSCHAFT

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