Henkels Strategie zeigt die Zukunft
Die erfreulich guten Zahlen des Düsseldorfer Henkel-Konzerns bestätigen, dass es der deutschen Wirtschaft im Herbst des Corona-Jahres zu großen Teilen doch nicht so schlecht geht, wie viele befürchtet haben. Zwar liegen Luftfahrt und Tourismus weiter am Boden, zwar leiden Veranstalter weiter unter ausfallenden Feiern und Konzerten, und der Gegenwind für die Autoindustrie inklusive Zulieferern wie Thyssenkrupp bereitet Kopfschmerzen. Trotzdem hält sich der private Konsum halbwegs stabil, trotzdem haben viele Industrieunternehmen wieder volle Auftragsbücher, und der E-Commerce-Boom macht die Logistikunternehmen wie die Post zu den großen Gewinnern der Krise.
Trotzdem muss die deutsche Wirtschaft sich viel entschlossener auf künftige Herausforderungen einstellen. Wenn Henkel-Chef Carsten Knobel, gestützt von Aufsichtsratschefin Simone Bagel-Trah, ankündigt, vorrangig auf mehr Nachhaltigkeit und eine stärkere Digitalisierung zu setzen, greift er zwei entscheidende Trends des 21. Jahrhunderts auf. Gut so.
Denn wenn selbst der Ölgigant BP ankündigt, stärker auf Ökoenergien zu setzen, dann ist klar, dass der Klimaschutz für die Wirtschaft ein vorrangiges Ziel werden muss. Eine Rolle spielt dabei auch, dass anspruchsvolle Dienstleistungen an Bedeutung gewinnen, die reine Produktion von Gütern verliert an Bedeutung in der Spätmoderne. Viele NRW-Konzerne wie auch Eon haben dies erkannt.
Erst recht müssen die NRW-Unternehmen stärker auf Digitalisierung setzen: Antreiber sind Telekom und Vodafone, die die Mobilfunkfunknetze auf die 5G-Technik aufrüsten. Das wird die Konzerne weiter vernetzen, das erlaubt flexibleres Arbeiten auch unterwegs und im Homeoffice. Corona hat die Welt verändert, teilweise auch zum Guten hin.
BERICHT HENKEL KRIEGT DIE KURVE, WIRTSCHAFT