Der Handel braucht beides
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Und so geht das Ringen um den diesjährigen Weihnachtsmarkt in Duisburg weiter. In Essen und Krefeld gibt es bereits genehmigte Konzepte, in Duisburg arbeitet der Veranstalter Duisburg Kontor noch daran. Die Absage des veganen Wintermarktes „Anis und Zauber“ist zwar bedauerlich, bietet dem regulären Budenzauber aber noch mehr Raum.
Und darauf wird es entscheidend ankommen. Nur wenn das Geschehen entzerrt werden kann, hat es die Chance auf eine Genehmigung von Seiten der Behörden. Da ist es natürlich gut, dass von der Münzstraße bis zum Portsmouthplatz vor dem Hauptbahnhof mehrere hundert Meter Platz sind, zumal auch der Fußgängerzonenbereich der Düsseldorfer Straße mitgenutzt werden kann.
Wie auch immer: Die Umstände 2020 werden vermutlich nicht allzu viel „Gemütlichkeit“aufkommen lassen. Aber allein deshalb auf den Weihnachtsmarkt zu verzichten, wäre fahrlässig. Denn hierbei geht es auch um einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor: Im vergangenen Jahr waren mehr als zwei Millionen Besucher gekommen, viele auch gleich busweise aus den Niederlanden
oder Belgien. Ob so etwas diesmal möglich ist, erscheint allerdings zumindest fraglich. Voll war es in der City an den verkaufsoffenen Sonntagen in der Weihnachtszeit. Ob es diesmal dazu kommt, ist bekanntlich ebenfalls noch offen. Die Begründung, diese würden dazu beitragen, das Gedränge an den Adventssamstagen zu entzerren, ist nicht unbedingt stichhaltig: In der Vergangenheit war es gerade an den verkaufsoffenen Sonntagen besonders voll, weil viele Menschen einfach zusätzlich noch einmal in die City gekommen waren.
Gerade der Handel in Duisburg braucht beides: den Weihnachtsmarkt und die verkaufsoffenen Sonntage. Unter Corona-Bedingungen werden die Umsätze wohl ohnehin schon geringer ausfallen als in den vergangenen Jahren. Die nächsten Wochen werden für den Handel wohl ganz entscheidend sein.