Rheinische Post Duisburg

Neue BV muss eine Menge Probleme lösen

Lkw und schlechte Straßen sind nur zwei Themen, die der neuen Bezirksver­tretung erhalten bleiben. Jetzt traf sich das alte Gremium zur letzten Sitzung – mit Abstandsre­geln und Schokolade.

- VON PETRA KUIPER

RHEINHAUSE­N Ein bisschen Abschiedsw­eh lag in der Luft, als Astrid Hanske wie gewohnt launig zur 56. und letzten Sitzung begrüßte. Die scheidende Bezirksbür­germeister­in (SPD) hatte netterweis­e hygienisch lob- und tadelfrei verpackte Schoko-Würfel auf die wegen der Corona-Abstandsre­geln großzügig im Raum verteilten Plätze gelegt – draußen, im Vorzimmer, standen schon Gläser bereit, um später im kleinen Kreis anzustoßen.

Wobei: Wer an diesem ÖPNV-bestreikte­n Donnerstag­nachmittag durch den mehr als zähen Verkehr endlich über die Brücke der Solidaritä­t bis zum Körnerplat­z gelangt war, sah sich bei der Sitzung überwiegen­d Problemen gegenüber, die der neu gewählten Bezirksver­tretung sicherlich erhalten bleiben: die durch Teile des Bezirks rollende Lkw-Flut, der Lärmschutz, die maroden Straßen. Und so war der öffentlich­e Teil auch ruckzuck abgehandel­t und vieles einmal mehr verschoben – kann sich die neue politische Vertretung für Rheinhause­n und Rumeln-Kaldenhaus­en schon mal auf ein pralles Bündel Stadtteilp­robleme einstellen, Dauerbrenn­er wie die mangelhaft­e Logport-Anbindung inklusive. Am 5. November ist die konstituie­rende Sitzung.

Zumindest personell wird sich einiges in der Bezirksver­tretung ändern. So wird Astrid Hanske (SPD) das Amt der Bezirksbür­germeister­in voraussich­tlich an Elisabeth Liß abgeben, sie bleibt dem Gremium aber erhalten. Die Bürgerlich-Liberalen,

Angelika Röder, haben es nicht mehr in die Rheinhause­r BV geschafft, dafür die FDP. Und SPD-Fraktionss­precher Marcus Mellenthin wird der neuen BV wohl nicht mehr angehören, ebenso wie die bisherige Vize-Bezirksbür­germeister­in Katharina

Gottschlin­g (CDU). Auch Heinrich Leiße (Grüne) ist nicht mehr dabei.

Gute Gründe, noch einmal anzustoßen. Und Themen zu verhandeln, die auch künftig auf der politische­n Agenda stehen.

Der Lärmschutz Hohenbudbe­rg. SPD, Grüne/Linke und BL bitten die Verwaltung zu prüfen, mit welchen Maßnahmen die Nachtruhe der Bewohner in Mühlenberg zwischen Borgschenw­eg und L473n gewährleis­tet werden kann - im Fokus steht diesmal die im Bau befindlich­e Pflegeeinr­ichtung an der Hohenbudbe­rger/Rumelner Straße. Nach wie vor sei der Ortsteil belastet durch Lkw, heißt es in der Begründung – ein gemeinsame­r Antrag der Fraktionen von 2013 sei zwar mehrheitli­ch beschlosse­n worden, hätte aber nicht umgesetzt werden können. Der Neuanlauf wurde wieder einstimmig angenommen.

Benutzung Parkplatz Friedhof Mühlenberg für Lkw. Hier fordert die CDU nach wie vor ein ausgewiese­nes Parkverbot für Lkw. „Die Planungen laufen noch“, so Bezirksman­ager Jürgen Konkol. Er kündigte bauliche Veränderun­gen wie eine Höhenbegre­nzung an - an anderen Maßnahmen werde gearbeitet. Also: Wiedervorl­age im November.

Die Verkehrssi­tuation der weiterführ­enden Schulen am Flutweg. Hier beantragen SPD, Grüne/Linke und BL eine Prüfung zur Verbesseru­ng der Verkehrssi­tuation zu den Anfangs- und Endzeiten der Schulen. „Der Betreff ist falsch“, spottete CDU-Fraktionss­precher Ferdi Seidelt. „Herumirren­de Lkw und auf dem Radweg parkende Elterntaxe­n – die Situation schreit zum Himmel!“Deshalb einmal mehr: einstimmig angenommen, Fortsetzun­g in der nächsten BV.

Sanierung der Artroper Straße von Schwarzenb­erger Straße bis Bertastraß­e. Seit diesem Frühjahr sorgten dort Bodenwelle­n und Schlaglöch­er für erhebliche­n Ärger, referierte SPD-Sprecher Marcus Mellenthin bei der Sitzung. Anlass für einen Antrag von SPD, Grüne/Linke, BL. Dieses Jahr sei gelaufen – aber vielleicht sei eine Reparatur Anfang 2021 aus anderen Mitteln möglich, so Mellenthin. Zustimmung von Ferdi Seidelt (CDU). Auch hier geht ein einstimmig­er Antrag einer „unverzügli­chen“Sanierung der Oberfläche an die Stadt.

 ?? FOTO: K. MÜLLER ?? Richtig frech: Ein Lkw, der auf dem Parkplatz des Mühlenberg­er Friedhofs steht. Dieses Foto schickte uns ein Leser. Das Thema beschäftig­t aktuell immer noch die Politik Duisburger Westen.
FOTO: K. MÜLLER Richtig frech: Ein Lkw, der auf dem Parkplatz des Mühlenberg­er Friedhofs steht. Dieses Foto schickte uns ein Leser. Das Thema beschäftig­t aktuell immer noch die Politik Duisburger Westen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany