Corona sorgt für Ausnahmezustand
Der Fußball-Drittligist MSV Duisburg vermeldete am Freitagvormittag zwei weitere positive Covid19-Fälle in seinem Kader. Das Gesundheitsamt schickte die Mannschaft daraufhin in Quarantäne, der DFB sagte das Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken ab.
Das Gesundheitsamt hat die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg am Freitagvormittag in Quarantäne geschickt. Der Verein hatte zuvor zwei weitere Corona-Fälle gemeldet, mittlerweile sind vier Spieler mit dem Covid19-Virus infiziert. Das Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken fiel daher aus. Die Saarländer waren bereits am Donnerstagabend in Duisburg eingetroffen, machten sich am Freitagmorgen aber unverrichteter Dinge wieder auf den Weg in die Heimat.
Bereits am Donnerstag war das Gerücht im Umlauf, dass es zwei neue Corona-Fälle bei den Zebras gäbe. Der MSV dementierte dies mit dem Hinweis, dass die Testergebnisse erst am Freitagvormittag eingegangen seien.
Bis auf weiteres ruht bei den Zebras nun der Trainingsbetrieb. Wie lange die Quarantäne andauern wird, war am Freitag noch offen. Die Behörden werten nun die Kontaktverläufe der Sportler aus. Die Mannschaft des ehemaligen Zweitligisten Dynamo Dresden musste sich im Mai für 14 Tage in die Isolation begeben. Das Team des FC Erzgebirge Aue, dessen Spiel beim Hamburger SV am vergangenen Sonntag aufgrund von zwei Corona-Fällen ausgefallen war, nahm nach nur viertägiger Quarantäne das Training wieder auf, nachdem eine weitere Testreihe durchweg negative Ergebnisse erbracht hatte.
Mit vier Fällen – nun sollen auch Spieler aus der ersten Zebra-Garde betroffen sein – ist die Duisburger Situation gleichwohl ernster. Zeitnah sollen weitere Tests erfolgen. Der Verein teilte mit, dass es den Erkrankten gut gehe. Im Zuge der Quarantäne müssen alle Spieler nun wieder Selbstdisziplin üben, bis sich das Virus aus dem Zebrastall wieder verabschiedet hat.
Die Zwangspause trifft den MSV Duisburg zur Unzeit. Gegen Saarbrücken, das beim Gastspiel an der Wedau auf seine zwei Nationalspieler hätte verzichten müssen, und im folgenden Heimspiel gegen den Halleschen
FC wollten die Meidericher nach dem mäßigen Saisonstart in die Spur finden. Und nun das. „Wir hätten gerne gespielt. Aber die Gesundheit steht im Vordergrund“, sagt MSV-Sportdirektor Ivica Grlic.
Aktuell ist nicht absehbar, ob das Spiel gegen den Halleschen FC am Sonntag, 18. Oktober, über die Bühne gehen kann. Sollte der Ball rollen, würden die Zebras mit Trainingsrückstand in die Partie gehen. Hinzu kommt, dass das Match der Auftakt einer englischen Woche wäre.
Am Mittwoch, 21. Oktober, steht das Auswärtsspiel bei der Spielvereinigung Unterhaching an. Für den Samstag, 24. Oktober, sieht der Terminplan das Heimspiel gegen den KFC Uerdingen vor. „Es wäre schwierig, dieses Programm ohne Training anzugehen“, sagt Sportdirektor Grlic. Ein Nachholtermin für das Spiel gegen Saarbrücken steht folglich auch noch nicht fest.
Für die 3. Liga sind das die ersten Corona-Fälle, die eine Spielabsage nach sich ziehen. Doch auch abseits der Duisburger Situation beeinträchtigt die Corona-Pandemie den Liga-Betrieb. Die örtlichen Behörden haben bei mehreren Vereinen die zugelassenen Zuschauer-Kapazitäten reduziert oder Geisterspiele angeordnet.
Dynamo Dresden darf am Samstag zum Ostderby gegen den 1. FC Magdeburg maximal 999 Besucher ins Stadion lassen. In München bleiben die Stadiontore bis zum 25. Oktober geschlossen. So muss der TSV 1860 München seine nächsten beiden Heimspiele gegen den VfB Lübeck und den 1. FC Saarbrücken vor leeren Rängen bestreiten, nachdem die Stadt zuvor grünes Licht für 1500 Fans gegeben hatte.
Auch Türkgücü München schaut in die Röhre. Der Aufsteiger spielt am heutigen Samstag im Olympiastadion gegen den SV Wehen Wiesbaden – ohne Zuschauer. Es ist das erste Fußball-Spiel in der geschichtsträchtigen Arena seit dem Frauen-Champions-League-Finale im Mai 2012.