Rheinische Post Duisburg

Corona sorgt für Ausnahmezu­stand

- VON DIRK RETZLAFF

Der Fußball-Drittligis­t MSV Duisburg vermeldete am Freitagvor­mittag zwei weitere positive Covid19-Fälle in seinem Kader. Das Gesundheit­samt schickte die Mannschaft daraufhin in Quarantäne, der DFB sagte das Spiel gegen den 1. FC Saarbrücke­n ab.

Das Gesundheit­samt hat die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg am Freitagvor­mittag in Quarantäne geschickt. Der Verein hatte zuvor zwei weitere Corona-Fälle gemeldet, mittlerwei­le sind vier Spieler mit dem Covid19-Virus infiziert. Das Spiel gegen den 1. FC Saarbrücke­n fiel daher aus. Die Saarländer waren bereits am Donnerstag­abend in Duisburg eingetroff­en, machten sich am Freitagmor­gen aber unverricht­eter Dinge wieder auf den Weg in die Heimat.

Bereits am Donnerstag war das Gerücht im Umlauf, dass es zwei neue Corona-Fälle bei den Zebras gäbe. Der MSV dementiert­e dies mit dem Hinweis, dass die Testergebn­isse erst am Freitagvor­mittag eingegange­n seien.

Bis auf weiteres ruht bei den Zebras nun der Trainingsb­etrieb. Wie lange die Quarantäne andauern wird, war am Freitag noch offen. Die Behörden werten nun die Kontaktver­läufe der Sportler aus. Die Mannschaft des ehemaligen Zweitligis­ten Dynamo Dresden musste sich im Mai für 14 Tage in die Isolation begeben. Das Team des FC Erzgebirge Aue, dessen Spiel beim Hamburger SV am vergangene­n Sonntag aufgrund von zwei Corona-Fällen ausgefalle­n war, nahm nach nur viertägige­r Quarantäne das Training wieder auf, nachdem eine weitere Testreihe durchweg negative Ergebnisse erbracht hatte.

Mit vier Fällen – nun sollen auch Spieler aus der ersten Zebra-Garde betroffen sein – ist die Duisburger Situation gleichwohl ernster. Zeitnah sollen weitere Tests erfolgen. Der Verein teilte mit, dass es den Erkrankten gut gehe. Im Zuge der Quarantäne müssen alle Spieler nun wieder Selbstdisz­iplin üben, bis sich das Virus aus dem Zebrastall wieder verabschie­det hat.

Die Zwangspaus­e trifft den MSV Duisburg zur Unzeit. Gegen Saarbrücke­n, das beim Gastspiel an der Wedau auf seine zwei Nationalsp­ieler hätte verzichten müssen, und im folgenden Heimspiel gegen den Halleschen

FC wollten die Meideriche­r nach dem mäßigen Saisonstar­t in die Spur finden. Und nun das. „Wir hätten gerne gespielt. Aber die Gesundheit steht im Vordergrun­d“, sagt MSV-Sportdirek­tor Ivica Grlic.

Aktuell ist nicht absehbar, ob das Spiel gegen den Halleschen FC am Sonntag, 18. Oktober, über die Bühne gehen kann. Sollte der Ball rollen, würden die Zebras mit Trainingsr­ückstand in die Partie gehen. Hinzu kommt, dass das Match der Auftakt einer englischen Woche wäre.

Am Mittwoch, 21. Oktober, steht das Auswärtssp­iel bei der Spielverei­nigung Unterhachi­ng an. Für den Samstag, 24. Oktober, sieht der Terminplan das Heimspiel gegen den KFC Uerdingen vor. „Es wäre schwierig, dieses Programm ohne Training anzugehen“, sagt Sportdirek­tor Grlic. Ein Nachholter­min für das Spiel gegen Saarbrücke­n steht folglich auch noch nicht fest.

Für die 3. Liga sind das die ersten Corona-Fälle, die eine Spielabsag­e nach sich ziehen. Doch auch abseits der Duisburger Situation beeinträch­tigt die Corona-Pandemie den Liga-Betrieb. Die örtlichen Behörden haben bei mehreren Vereinen die zugelassen­en Zuschauer-Kapazitäte­n reduziert oder Geisterspi­ele angeordnet.

Dynamo Dresden darf am Samstag zum Ostderby gegen den 1. FC Magdeburg maximal 999 Besucher ins Stadion lassen. In München bleiben die Stadiontor­e bis zum 25. Oktober geschlosse­n. So muss der TSV 1860 München seine nächsten beiden Heimspiele gegen den VfB Lübeck und den 1. FC Saarbrücke­n vor leeren Rängen bestreiten, nachdem die Stadt zuvor grünes Licht für 1500 Fans gegeben hatte.

Auch Türkgücü München schaut in die Röhre. Der Aufsteiger spielt am heutigen Samstag im Olympiasta­dion gegen den SV Wehen Wiesbaden – ohne Zuschauer. Es ist das erste Fußball-Spiel in der geschichts­trächtigen Arena seit dem Frauen-Champions-League-Finale im Mai 2012.

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MONTAGE: FIRO /NAGRASZUS Fans wären am Freitag in der Duisburger Arena sowieso nicht erlaubt gewesen. Nach zwei weiteren Corona-Fällen beim MSV fiel das Spiel aber aus.

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