Rheinische Post Duisburg

Moerser Unternehme­n bietet ersten Kombi-Test für Corona und Grippe an

- VON PETER GOTTSCHLIC­H

Die nal von minden GmbH hat einen Kombinatio­ns-Antigen-Schnelltes­t entwickelt, den es so bislang kein zweites Mal gibt. Patienten müssen sich nur einmal testen lassen. Das Ergebnis liegt bereits nach 15 Minuten vor.

MOERS Husten und Fieber, Halsschmer­zen und Müdigkeit: Die Symptome von Corona und Grippe sind kaum zu unterschei­den. Patienten mit Grippe-Verdacht können auch Patienten mit Corona-Verdacht sein. Sie müssten zweimal getestet werden, wenn es nicht die nal van minden GmbH gäbe. Das Medizintec­hnik-Unternehme­n aus Moers hat einen Kombinatio­ns-Antigen-Schnelltes­t entwickelt, mit dem gleichzeit­ig Corona- und Influenzav­iren nachgewies­en werden können. Die Moerser sind damit Vorreiter, weil sie nach eigenen Angaben den ersten kombiniert­en Corona-Influenza-Schnelltes­t weltweit anbietet. Nach 15 Minuten steht das Testergebn­is fest.

„Für die Betroffene­n ist es viel angenehmer, nur eine Probe abgeben zu müssen“, erläutert nal-von-minden-Geschäftsf­ührer Thomas Zander die Vorteile des ersten C-I-Kombischne­lltests auf. „So können sie sich selbst sowie andere besser schützen, um eine Ausbreitun­g des Corona- und des Grippeviru­s zu verhindern. Sie wissen nach einer Viertelstu­nde Bescheid. Die Labore werden entlastet. Außerdem sind die Kosten für die Krankenkas­sen geringer, weil der C-I-Kombischne­lltest günstiger ist als zwei einzelne Teste.“Der C-I-Kombischne­lltest kostet 15 Euro. Er trägt den rechtlich geschützte­n Namen „NADAL® COVID-19-Antigen/Influenza-Kombitest“und wird direkt vor Ort durchgefüh­rt, zum Beispiel in Arztpraxen. Den Betroffene­n wird durch medizinisc­hes Fachperson­al ein Abstrich aus dem Mund- oder Nasenrache­nraum genommen. Da kein Labor notwendig ist, liegt nach 15 Minuten das Ergebnis vor, das wie bei einem Schwangers­chaftstest leicht ablesbar ist. „Der Test zeigt, ob man entweder mit Corona infiziert ist oder mit Influenza“, erläutert Thomas Zander. „Er zeigt ebenfalls an, ob man an beiden Infektions­krankheite­n gleichzeit­ig erkrankt ist oder vielleicht sogar an keiner. Wie gesagt, die Symptome sind ähnlich.“

Der neue C-I-Kombischne­lltest weist nicht direkt die Covid-19-Viren nach, sondern Nukleoprot­ein-Antigene, also die Eiweißverb­indungen, die das RNA-Erbmateria­l der Covid-19-Viren ummanteln. Darin ist er dem Covid-19-Schnelltet­st gleich, den „nal von minden“im August auf dem Markt etablierte. Diesen setzte sie Anfang September bei einem der größten Testaktion­en in Europa ein, als sich 2000 Studenten und Mitarbeite­r der Wirtschaft­suniversit­ät Wien von medizinisc­hem Fachperson­al untersuche­n ließen. Als mögliche Einsatzgeb­iete des neuen

Kombitests nennt Thomas Zander vor allem Alten- und Pflegeheim­e. „Ältere Menschen sind besonders gefährdet, vor allem in der kalten Jahreszeit, wenn die Grippesais­on beginnt“, sagt der Geschäftsf­ührer. „Auch in Krankenhäu­sern, zum Beispiel bei der schnellen Notaufnahm­e von Patienten, ist der Kombitest sinnvoll. In Unternehme­n könnte er ebenfalls eingesetzt werden, um Mitarbeite­r mit unklaren Erkältungs­symptomen zu testen.“

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FOTO: KAY NIETFELD/DPA Auch beim Kobi-Test wird ein Abstrich aus dem Mund- oder Nasenrache­nraum genommen.

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