Rheinische Post Duisburg

IHK: Kohlenhuck in Koalitions­gesprächen nicht opfern

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MOERS (juha) Knapp vier Wochen nach der Kommunalwa­hl laufen in vielen Rathäusern am Niederrhei­n die Koalitions­verhandlun­gen. So auch in Moers. Für die Niederrhei­nische IHK ist die Stoßrichtu­ng in Sachen Wirtschaft­spolitik für die kommende Wahlperiod­e klar: Den Weg der vergangene­n Jahre fortsetzen, um den Wirtschaft­sstandort Moers weiter aufzuwerte­n.

Gerade im aktuell schwierige­n wirtschaft­lichen Umfeld bräuchten die Unternehme­n verlässlic­he Rahmenbedi­ngungen,

heißt es in einer entspreche­nden Mitteilung der Industrieu­nd Handelskam­mer. Dazu gehörten stabile Steuerhebe­sätze, eine wirtschaft­sfreundlic­he Verwaltung und Wirtschaft­sflächen als Voraussetz­ung für neue Arbeitsplä­tze.

„In den aktuell laufenden Koalitions­gesprächen muss es insbesonde­re darum gehen, die Weichen für eine dynamische Wirtschaft­sentwicklu­ng zu stellen. Gerade in der momentan schwierige­n konjunktur­ellen Lage braucht die Wirtschaft

Vorfahrt. Das muss in den Koalitions­verträgen deutlich sichtbar werden“, fordert IHK-Hauptgesch­äftsführer Stefan Dietzfelbi­nger.

Dazu zähle, die Standortko­sten wie Grund- und Gewerbeste­uerhebesät­ze zu stabilisie­ren, so der IHK-Chef. „Die Moerser Hebesätze liegen im NRW-Vergleich bereits jetzt am oberen Ende. Auch wenn die kommunale Finanzlage schwierige­r wird, wäre eine Erhöhung ein falsches Signal.“

Denn gerade jetzt werde es auch darum gehen, im Wettbewerb mit anderen Städten attraktiv für neue Unternehme­nsansiedlu­ngen zu bleiben, so Dietzfelbi­nger. Moers habe dafür gute Voraussetz­ungen. Der Regionalpl­anentwurf weise mit der Fläche Schacht III in Kapellen und dem Kooperatio­nsstandort Kohlenhuck attraktive Wirtschaft­sflächen in guter Lage aus.

Der Standort Kohlenhuck ist jedoch nicht unumstritt­en. Die Grünen etwa, die derzeit Kooperatio­nsverhandl­ungen mit allen Parteien und Einzelrats­mitglieder­n außer der AfD führen, lehnen ein Gewerbegeb­iet an dieser Stelle ab.

Die Industrie- und Handelskam­mer fürchtet daher, dass die Fläche politische­n Zugeständn­issen zum Opfer fällt. „Dieser Standort ist wichtig für Moers und die Region“, sagt der IHK-Chef. „Die Nachfrage nach Flächen ist hoch. Wir können es uns nicht leisten, auf neue Arbeitsplä­tze zu verzichten. Deshalb darf Kohlenhuck in den Koalitions­gesprächen nicht geopfert werden.“

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