Rheinische Post Duisburg

Baustart für Rewe-Markt in der Kolonie

- VON ANJA KATZKE

Alle baurechtli­chen Voraussetz­ungen für die Ansiedlung des Nahversorg­ers Rewe auf dem Marktplatz in der Altsiedlun­g sind geschaffen: Die Bauarbeite­n können starten. Fertigstel­lung soll im Spätsommer/Herbst 2021 sein.

KAMP-LINTFORT Mit einem symbolisch­en ersten Spatenstic­h haben Stadt, Rewe und Investor Schoofs aus Kevelaer am Freitag den Start eines Bauprojekt­s eingeläute­t, das in Kamp-Lintfort kontrovers diskutiert wurde: der Bau eines Nahversorg­ers auf dem historisch gewachsene­n Marktplatz in der Altsiedlun­g. Bis Ende Dezember soll das Grundstück an der Ebertstraß­e zur Baureife gebracht werden. Im Anschluss starten die Bauarbeite­n für den Lebensmitt­elmarkt, dessen ungewöhnli­che Architektu­r an eine Markthalle erinnern wird. „Es gibt bundesweit kein Objekt, das mit diesem vergleichb­ar ist“, sagte Peter Gumprich von Rewe Dortmund und betonte: „Es hat Alleinstel­lungschara­kter.“

Auf dem ehemaligen Marktplatz entsteht ein Vollsortim­enter mit Bäckerei. Das Gebäude nimmt die Form des fast dreieckige­n Platzes auf und soll sich harmonisch in die Umgebung einfügen. Die Besonderhe­iten sind großflächi­ge Glasfassad­en und ein umlaufende­r Boulevard. „Die Kubatur ist architekto­nisch auf die Spitze getrieben. Viele Architektu­rfans werden sich das Gebäude anschauen kommen“, zeigte sich Peter Gumprich überzeugt. Der Entwurf stammt von Bob-Architektu­r in Köln. Die für das Projekt zur Verfügung stehende Nutzfläche beträgt 2100 Quadratmet­er, davon sind insgesamt 1500 Quadratmet­er als Verkaufsfl­äche gedacht.

Die Investitio­n in der Altsiedlun­g liegt laut Investor Schoofs in einem siebenstel­ligen Bereich. „Wir haben mit der auf die Entwicklun­g und Errichtung von Einzelhand­elsflächen spezialisi­erte Schoofs-Gruppe und Rewe zwei Partner gefunden, die nicht nur einen modernen Lebensmitt­elmarkt bauen wollen, sondern auch ein überzeugen­des Baukonzept vorgelegt haben, das in die historisch gewachsene Altsiedlun­g passt“, freute sich Bürgermeis­ter Christoph Landscheid­t am Freitag. Mit dem Wegzug des Nettomarkt­es zur Moerser Straße war für die Bewohner der Kolonie eine Versorgung­slücke entstanden. Das Für und Wider der Ansiedlung eines neuen Lebensmitt­elmarktes auf dem alten Marktplatz wurde auf mehreren Versammlun­gen mit den Bürgern diskutiert. Das Vorhaben fand nicht nur Fürspreche­r. Insbesonde­re die Grünen übten Kritik – wegen der städtebaul­ichen und siedlungsh­istorische­n Bedeutung des Platzes. Sie brachten seinerzeit die Restfläche­n des ehemaligen DJK-Sportplatz­es an der Ringstraße als einen alternativ­en Standort ins Gespräch. „Die Stadt hat sich die Entscheidu­ng nicht leicht gemacht.

Wir haben die Haushalte rund um den Markt angeschrie­ben und in einer Bürgerbefr­agung entscheide­n lassen“, berichtet der Bürgermeis­ter. In einem 700-Meter Radius um den Marktplatz leben rund 6500 Menschen. 2678 Kolonie-Bewohner beteiligte­n sich im Jahr 2017 an der städtische­n Umfrage. Die Teilnahme lag damit bei 43 Prozent. 71,4 Prozent der Teilnehmer sprachen sich für die Ansiedlung des Rewe-Marktes

auf dem Marktplatz aus. „Das war für uns der klare Auftrag, in Verhandlun­gen zu gehen“, erläuterte der Bürgermeis­ter. Kosmas Thämmig, Prokurist der Schoofs Gruppe, und Schoofs-Projektlei­ter Thorsten Overländer erklärten am Freitag, dass der Lebensmitt­elmarkt voraussich­tlich im Spätsommer/Herbst nächsten Jahres öffnen könne. Für die Kundschaft sollen dann auch 75 Parkplätze zur Verfügung stehen.

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BOB ARCHITEKTU­R KÖLN So ungefähr wird der neue Lebensmitt­elmarkt auf dem alten Marktplatz in der Altsiedlun­g aussehen.
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CREICH Christoph Landscheid­t, Peter Gumprich, Kosmas Thämmig, Thorsten Overländer und Dieter Tenhaeff beim ersten Spatenstic­h für den Rewe-Markt.

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