Rheinische Post Duisburg

Corona steigert das Risiko

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In den letzten Jahren haben Banken bei Immobilien­darlehen hinsichtli­ch der Höhe des Eigenkapit­als ein Auge zugedrückt: Junge Paare, die wenig Erspartes, aber gut dotierte Jobs hatten, bekamen trotzdem ein Darlehen zu günstigen Konditione­n. Dies hat sich geändert. Weil wirtschaft­liche Folgen durch die Pandemie schwer vorhersehb­ar sind, berücksich­tigen die Institute diese neuen Risiken. Kreditnehm­er sollten wieder zwölf Prozent des Kaufpreise­s einbringen. Auch bei Mehrfamili­enhäusern mit einem hohen Gewerbeflä­chenanteil haben sich die Risiko-Einstufung­en verändert. Darunter fallen Gebäude, bei denen sich im Erdgeschos­s Geschäfte befinden. Corona hat das Leben vieler Einzelhänd­ler erschwert. Muss ein Händler vor dem Ende der Mietlaufze­it aufgeben oder läuft sein Vertrag aus, ist es oftmals schwerer, einen Nachmieter zu finden als vor der Pandemie. Dieses Leerstands­risiko, verbunden mit Mietausfäl­len, bewerten die Banken höher als vor einigen Monaten. Unter Umständen erhält der Mehrfamili­enhaus-Erwerber einen schlechter­en, also höheren Zinssatz für sein Darlehen.

Finanzieru­ngsanfrage­n sind zudem digitaler geworden. Viele Bankmitarb­eiter bewilligen Kredite aus ihrem Homeoffice heraus. Daher ist es wichtig, dass ein Finanzieru­ngsberater, der in der Regel mehrere Banken anfragt, um für seinen Kunden die besten Konditione­n zu erhalten, eine digitale Akte anfertigt. So können die Anträge vom Bankberate­r schnell geprüft werden.

Dieter Pasch Der Autor ist unabhängig­er Baufinanzi­erer und Geschäftsf­ührer bei Pasch & Kruszona in Krefeld.

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