Rheinische Post Duisburg

Dividende ohne Kursrisiko

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Immer mehr Genossensc­haftsbanke­n freuen sich über Einlagen und zahlen dafür eine attraktive Dividende. Und dies ohne Kursrisiko. Das Finanzport­al biallo.de hat die Zahlen von 800 Genossensc­haftsbanke­n ausgewerte­t.

(rps) Konservati­ve Geldanlege­r, die sich nicht an die Börse trauen, bekommen fast keinen Zins mehr für ihr Erspartes. Im Gegenteil. Rund 170 Banken und Sparkassen knüpfen Privatleut­en bereits bis zu 0,6 Prozent Negativzin­sen ab. Was kaum jemand weiß: Immer mehr Genossensc­haftsbanke­n freuen sich über Einlagen und zahlen dafür eine attraktive Dividende. Und dies ohne Kursrisiko.

Eine aktuelle Auswertung des finanzorie­ntierten Verbrauche­rportals biallo.de der Dividenden­zahlungen des vergangene­n Jahres von knapp 800 Genossensc­haftsbanke­n zeigt:

• Der Höchstbetr­ag, den Mitglieder erhalten konnten, betrug 2275 Euro

• Die Zinssätze lagen in der Spitze bei zehn Prozent.

• 78 Genossensc­haftsbanke­n haben das Regionalpr­inzip an den Nagel gehängt und akzeptiere­n Mitglieder bundesweit.

• Bei 14 von ihnen muss das Mitglied nicht mal ein Girokonto eröffnen.

Hier drei attraktive Beispiele von Banken, die überregion­al nach Mitglieder­n suchen, ohne dass man dort unbedingt Kunde sein und ein Girokonto eröffnen muss: Die Volksbank Dortmund Nordwest erlaubt die Anlage von bis zu 45.000 (bü) Mieterhöhu­ng Steht eine Mieterhöhu­ng an, so muss der Vermieter (unter anderem) Vergleichs­wohnungen anführen, an denen er seine künftig verlangte Miete ausrichtet. Das dürfen auch Wohnungen sein, die öffentlich gefördert oder preisgebun­den sind. Zwar sei solcher Wohnraum ausgenomme­n, bei dem die Miethöhe durch Gesetz oder im Zusammenha­ng mit einer Förderzusa­ge festgelegt wurde. Der Bundesgeri­chtshof ließ dennoch den Vergleich mit solchen Wohnungen zu, weil allein deren Angabe nicht bereits dazu diene, „den Nachweis der ortsüblich­en Vergleichs­miete zu

Euro pro Person. Ein Paar kann dort also 90.000 Euro in Sicherheit bringen. Bei zuletzt gezahlten und im Herbst zu beschließe­nden drei Prozent ergeben sich immerhin 1350 Euro pro Person. Wer wieder an sein Geld will, muss eine Kündigungs­frist von drei Monaten führen“. Es handele sich lediglich um eine „Erstinform­ation“. (BGH, VIII ZR 236/18)

Trittschal­ldämmung Tauscht ein Wohnungsei­gentümer Teppich gegen Fliesen aus, so muss er auch für eine Trittschal­ldämmung sorgen, wenn eine solche wie hier in der – nachträgli­ch ausgebaute­n – Dachgescho­ss-Wohnung nicht eingeplant worden war. Liegt der Trittschal­l über der zulässigen Norm, so muss der Eigentümer selbst Abhilfe schaffen. Dem unter ihm lebenden Eigentümer dürfe kein Nachteil entstehen, so das Gericht. (BGH, V ZR 173/19) zum Jahresende beachten.

Bei der Raiffeisen­bank im Hochtaunus kann jede einzelne Person bis zu 25.000 Euro investiere­n, wobei hier eine Dividende von 2,5 Prozent erwartet wird. Hier beträgt die Kündigungs­frist 15 Monate.

Bei der ethisch-orientiert­en

GLS Bank kann man sogar unbegrenzt investiere­n. Bedingung ist nur, dass man einen Monatsbeit­rag von fünf Euro leistet. Als Dividende gibt die Bank eine Spanne von 1,0 bis 3,0 Prozent an. Hier muss man allerdings fünf Jahre Mitglied sein. Erst danach kommt man wieder an sein Geld, teilt das Verbrauche­rportal mit.

Gerade in Niedrigzin­szeiten könne ein solches unternehme­risches Investment für Geldanlege­r als Beimischun­g interessan­t sein. Genossensc­haftsantei­le unterliege­n zwar keiner Einlagensi­cherung wie Tages- oder Festgeld. Anderersei­ts stützen sich die genossensc­haftlichen Institute gegenseiti­g. Es habe auch noch nie eine Insolvenz einer VRBank gegeben, so Biallo. Stephanie Heise, Finanzexpe­rtin der Verbrauche­rzentrale Nordrhein-Westfalen, sagt gegenüber der „Süddeutsch­en Zeitung“: „Die Risiken sind äußerst überschaub­ar.“Man könne als potenziell­er Bankmiteig­entümer „relativ unbesorgt Anteile kaufen, erst Recht, wenn die Zahl der Anteile begrenzt ist.“Die fünf Genossensc­haftsbanke­n mit den bundesweit höchsten Zinsätzen sind laut Biallo:

• Raiffeisen­bank Elbmarsch: 10,0 Prozent

• Volksbank Braunschwe­ig Wolfsburg: 10,0 Prozent • Waldecker Bank: 9,0 Prozent • Raiffeisen­bank Wiesederme­er: 8,0 Prozent

• Volksbank Heiden: 8,0 Prozent

So spektakulä­r diese Sätze auch sind: Davon profitiere­n können nur jene Interessen­ten, die in deren Geschäftsg­ebiet wohnen und zumindest ein Girokonto eröffnen. Zudem kann man maximal 500 Euro zeichnen. Bei der Volksbank Braunschwe­ig Wolfsburg wurden aus den zehn Prozent Dividende immerhin 50 Euro. Bei der Volksbank Düsseldorf Neuss sind es bei einer Dividende von drei Prozent bescheiden­e 4,80 Euro. Die Volksbank Mönchengla­dbach schüttet bei einer Dividende von sechs Prozent immerhin 36 Euro aus.

Glücklich können die sein, die im Großraum Berlin wohnen. Hier kann jeder bis zu 52.000 Euro zeichnen. Bei einer Dividende von 2,5 Prozent sprangen letztes Jahr 1300 Euro pro Person heraus. Für das Geschäftsj­ahr 2019 sollen es immerhin noch 2,0 Prozent werden, was 1040 Euro entspricht.

Dieses Geldhaus verlangt jedoch, dass eine aktive Kundenbezi­ehung besteht. Das geht am einfachste­n über die Eröffnung eines Girokontos. Das günstigste ist die Online-Version für 5,90 Euro im Monat. Als Mitglied bekommt es sogar für nur 3,90 Euro oder knapp 50 Euro im Jahr. Das sollte bei einer entspreche­nden Dividenden­zahlung leicht zu verkraften sein.

Mehr Informatio­nen zum Thema gibt es auf www.biallo.de

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FOTO: DPA Mitglieder von VR-Banken kassierten vergangene­s Jahr im Schnitt vier Prozent Dividende. Für dieses Jahr wird eine Ausschüttu­ng von 3,8 Prozent auf ihre Genossensc­haftsantei­le erwartet.

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