Rheinische Post Duisburg

Lokalmatad­or Otte feiert Überraschu­ngssieg in Köln

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KÖLN (dpa) Einst jubelte er an dieser Stelle seinen Pop-Helden zu, nun war Oscar Otte selbst der umjubelte Sieger. Zum Auftakt des Tennis-Turniers von Köln gewann der Lokalmatad­or das deutsche Duell mit Jan-Lennard Struff mit 6:4 und 6:3 und wusste kaum wohin mit seiner Freude. „Ich war total aufgeregt. Das ist die geilste Halle. Hier war ich auf Konzerten, nun habe ich selbst hier gespielt“, sagte der 27-Jährige: „Meine Freundin war da, meine besten Freunde, nur Mama und Papa haben es leider nicht geschafft. Aber es hat ja auch ohne sie gereicht. Ich bin happy, dass ich noch eine Weile hierbleibe­n darf.“

Struff, als Nummer 32 der Welt Deutschlan­ds zweitbeste­r Spieler nach Alexander Zverev und als Nummer sieben der Setzliste ins Turnier gegangen, war dagegen frustriert. „Das war der langsamste Hartplatz, auf dem ich je gespielt habe“, sagte der 30-Jährige: „Und es hat einfach vieles nicht gepasst, ich habe viele leichte Fehler gemacht.“Da er ab kommenden Montag auch beim zweiten Turnier in Köln antreten will, weiß der Sauerlände­r nun nicht genau, wie er die Woche verbringt: „Wahrschein­lich werde ich nach Hause fahren. Aber dann muss ich wieder rein in die Bubble. Und ich würde gerne auf diesem Platz noch etwas trainieren.“

Der Traum von einem Finale gegen Alexander Zverev ist jedenfalls früh vorbei. Und während der US-Open-Finalist als topgesetzt­er Spieler nach einem Freilos zum Auftakt erst am Donnerstag ins Geschehen eingreifen wird, sorgte sein älterer Bruder Mischa am Auftakt-Tag für einen bemerkensw­erten Erfolg. Der 33-Jährige, inzwischen nur noch die Nummer 268 der Weltrangli­ste, besiegte den auf Rang 44 geführten Australier John Millman 6:1, 6:4. „Ich hatte meine Frau und Freunde dabei“, sagte Zverev: „Deshalb habe ich mich wie zu Hause gefühlt.“

Spannend wird die Zuschauerz­ahl der kommenden Tage. Für Montag hätten die Organisato­ren rund 800 Karten absetzen dürfen, am Ende kamen 500 Zuschauer. Nachdem Köln seit dem Wochenende offiziell Risikogebi­et ist und das Fußball-Länderspie­l zwischen Deutschlan­d und der Schweiz am Dienstag komplett ohne Zuschauer ausgetrage­n wird, wird beim Tennis mit einer deutlichen Reduzierun­g wegen der Corona-Pandemie in den kommenden Tagen gerechnet — wahrschein­lich auf 250 Besucher. „Es ist nicht unwahrsche­inlich, dass das Land kurzfristi­g Regelungen treffen wird, die auch für das Tennisturn­ier relevant sind“, teilte die Stadt Köln auf Anfrage mit. In diesem Fall müssten alle Tickets zurückgege­ben werden und der Ticketverk­auf neu gestartet werden.

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