Lore aus Repelen vom Sockel gehoben
Der Förderwagen, der den Marktplatz schmückte, wird als Azubi-Projekt bei der Enni wieder fit gemacht.
MOERS (sabi) Die Lore, die bisher den Repelener Marktplatz schmückte, hat Rost angesetzt. Grund genug, für Walter Geusken von der IGBCE-Ortsgruppe, aktiv zu werden. Über Konrad Göke kam der Kontakt mit dem Energieversorger Enni zustande. „Für uns ist es eine spontane Aktion, bei der wir gerne helfen“, sagt Boris Stolzenberg, Abteilung Technik.
Mit einem Lastkran wurde die Lore am Montag vom Sockel gehoben und auf einen Lkw verfrachtet. Sie wird in der Enni-Werkstatt in den nächsten Wochen aufgepäppelt. Die durchgerosteten Stellen im Bodenbereich werden großräumig entfernt und durch neues Material ersetzt. Das gesamte Projekt mit entsprechenden Schweißarbeiten übernehmen die Azubis der Enni.
„Sobald die Schweißarbeiten beendet sind, wird die Lore gesandstrahlt und bekommt danach wieder einen Anstrich“, so Walter Geusken über die anstehenden Arbeitsschritte. Ihm bedeutet die Lore viel, denn sie erinnert an den ehemaligen Zechenstandort. „Die Lore gehört einfach zu uns vor Ort. Der Bergbau hat die Menschen und Repelen geprägt. Daher ist es wichtig, die Lore in Ehren zu halten“, sagt der IGBCE-Vorsitzende.
In der Vergangenheit kümmerte sich die Ortsgruppe um den Förderwagen und bepflanzte sie, befreite sie von Müll. Dass vor allem die Geschichte des örtlichen Bergbaus und seine lange Tradition der jüngeren Generation nicht präsent ist, sei schon nachvollziehbar. Besonders ärgern ihn Zweckentfremdungen und Schmierereien. „Ich fühle mich einfach sehr verbunden und habe den direkten Bezug zum Bergbau. Daher ist es mir eine Herzensangelegenheit, die Lore und damit unsere Geschichte vor Ort entsprechend zu würdigen. Wir wollen daher die Lore als Denkmal in Ehren halten und ihren Status aufwerten“, so Geusken. Vielleicht ließe sich dafür der Betonsockel, auf dem sie fixiert ist, erhöhen, so seine Überlegungen.
Er selbst hat 35 Jahre im Bergbau verbracht, 14 davon auf der Zeche Pattberg. Seit 1993 hat der Förderwagen, der seit den 1950er Jahren auf der Zeche Pattberg untertage im Einsatz war, mit dem Marktumbau ihren Standort in Repelen. Für Boris Stolzenberg ist schon jetzt klar, dass die Wiederaufstellung der Lore nicht still und leise vonstatten gehen wird, sondern auf Abstand und im Beisein ehemaliger Kumpels, begleitet von der IGBCE-Ortsgruppe.