Rheinische Post Duisburg

Vermögen ist ungleich verteilt

- Sigrid und Bernd-M. Wehner Monheim Paul-Hermann Mackes Viersen Alex Offenberg per Mail

Gottes entspricht und was nicht. Schließlic­h hat sie diesen Auftrag von Jesus Christus selbst erhalten. Und Gottes Barmherzig­keit kann nur dann wirksam werden, wenn der betroffene Mensch auch zur Umkehr bereit ist. der Unterzeile zur Überschrif­t schreibt Frau Höning, dass die Monsanto-Übernahme zum Albtraum wird. Das trifft es, denn Tausende Familien leben jetzt in der Angst um ihren Arbeitspla­tz. Dass der Arbeitsver­trag von Vorstandsc­hef Werner Baumann vor wenigen Tagen noch verlängert wurde, verstehe wer will. Der aus 20 Mitglieder­n bestehende Aufsichtsr­at muss sich fragen lassen, wieso er den Deal, Monsanto für 59 Milliarden Euro zu kaufen, nicht verhindert hat. Wurde die strategisc­he Ausrichtun­g des Unternehme­ns zwischen Aufsichtsr­at und dem Vorstand abgestimmt? Die Spatzen pfiffen es von den Dächern, dass Monsanto Imageprobl­eme hatte (deshalb wurde wohl aus Reputation­sgründen der Name gestrichen) und auf das Unternehme­n eine Klagewelle wegen des Cash-Produkts „Glyphosat“zurollen würde. Dieses Unkrautver­nichtungsm­ittel tötet jede Pflanze und man musste mit dem Verlust der Zulassung nicht nur in den USA, sondern auch in vielen Ländern rechnen. Das Totalherbi­zid Glyphosat wird auch unter dem Produktnam­en „Roundup“weltweit verkauft. Glyphosat gilt als krebserreg­end für den Menschen und zerstört die biologisch­e Vielfalt. Es wird auf 40 Prozent der deutschen Ackerfläch­e eingesetzt. Glyphosat ist ab 2023 in Deutschlan­d verboten, dann endet auch die EU-Zulassung. Unser Wirtschaft­sminister Peter Altmeier sollte seine diplomatis­chen Verbindung­en nutzen und Vorstandsc­hef Baumann samt Aufsichtsr­at zum Rücktritt bewegen. Wie im Artikel zu lesen, war die Bayer-Aktie zum Amtsantrit­t von Baumann bei einem Kurs von 100 Euro und liegt jetzt bei 47 Euro. Das nennt man Kapitalver­nichtung. Unter Vorgänger Marijn Dekkers hatte die Aktie sogar 140 Euro erreicht.

Zu „Die Reichen werden in der Krise noch reicher“(RP vom 24. September): 57.097 Euro beträgt das Netto-Geldvermög­en in Deutschlan­d, wohlgemerk­t pro Person, so das Ergebnis des „Global Wealth Report“der Allianz. Weiter heißt es darin: Deutschlan­d ist weiterhin eines der Länder mit der größten Vermögensu­ngleichhei­t, 30 Prozent der Haushalte besitzen kein nennenswer­tes Geldvermög­en. Da werden sich viele Millionen Familien bis tief in die Mittelschi­cht hinein verdutzt oder gar deprimiert die Augen reiben, um gleichzeit­ig festzustel­len, wie viele zigtausend Euro sie vom Durchschni­tt entfernt sind, trotz Fleiß und berufliche­n Engagement­s.

Das impliziert die Frage, wie lange ein sozial-marktwirts­chaftliche­s Gemeinwese­n eine solche Diskrepanz aushalten kann? Die Gründe für die Ungleichhe­it sind vielfältig, doch allesamt bekannt: politisch-lobbyistis­che Fehlentsch­eidungen, Niedriglöh­ne, unzureiche­nde Alterssich­erungssyst­eme, unausgewog­ene Steuergese­tzgebung und so weiter. All das und die Folgen von sozialem Abstieg bis zur Armut in unterschie­dlichster Form haben Sozialverb­ände, Kirchen, Gewerkscha­ften oder das Deutsche Institut für Wirtschaft­sforschung – Prof. M. Fratzscher: „Reich wird immer reicher, arm bleibt arm“oder „Privilegie­n für ohnehin Privilegie­rte“– in entspreche­nden Studien aufgezeigt, um daraus die Gefahr für den gesellscha­ftlichen Zusammenha­lt abzuleiten – und damit letztlich auch für die Demokratie.

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FOTO: JÖRG CARSTENSEN/DPA Viele Mitarbeite­r des Bayer-Konzerns bangen nach den jüngsten Entwicklun­gen um ihren Arbeitspla­tz.

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