Die EU setzt Sanktionen gegen Russen durch
BRÜSSEL (ap) Die Europäische Union reagiert mit Sanktionen auf den Giftanschlag gegen Kreml-Kritiker Alexej Nawalny. Am Donnerstag wurden Strafmaßnahmen gegen sechs russische Regierungsvertreter und eine Organisation verhängt. Es handle sich um Einreiseverbote in die EU, außerdem würden Vermögenswerte der Einzelpersonen und der Organisation eingefroren. Moskau hatte gewarnt, man werde auf etwaige Sanktionen mit ähnlichen Vergeltungsmaßnahmen reagieren. Die EU-Außenminister hatten sich am Montag darauf verständigt, Sanktionen zu verhängen. Frankreich und Deutschland hatten den Schritt gegen die Verdächtigen im Fall Nawalny vorangetrieben.
Auf der Sanktionsliste stehen zwei Mitarbeiter des Präsidialbüros, ein Direktor des russischen Sicherheitsdienstes und zwei stellvertretende Minister im Verteidigungsministerium. Zudem gelten nun Strafmaßnahmen für das staatliche Forschungsinstitut für organische Chemie und Technologie.
Brüssel und Moskau steuern wegen des Giftanschlags möglicherweise auf eine politische Eiszeit zu. Der russische Außenminister Sergej Lawrow warf den Deutschen in einem Interview vor, in dem Fall keine Fakten geliefert zu haben, obwohl sie dazu juristisch und auf internationaler Ebene verpflichtet seien. Russland werde entsprechend antworten, das sei diplomatische Praxis.