Bibliothek von Alexandria eröffnet
Sie war die bedeutendste
Sammlung von Schriftrollen der Antike: Die Bibliothek von
Alexandria wurde im 3. Jahrhundert vor Christus errichtet. Über Jahrhunderte entstand eine Forschungseinrichtung, die Gelehrte aus der ganzen Welt anlockte. Der Legende nach wurde sie bei einem Großbrand zerstört, vielleicht zu Zeiten Julius Caesars, vermutlich aber viel später. Archäologische Überreste haben sich nicht erhalten, aber zahlreiche antike Quellen berichteten von der riesigen Bibliothek, und so hielt sich ihr Mythos bis in die heutige Zeit. Ab den 1970er-Jahren entstand unter einigen Wissenschaftlern der Universität von Alexandria die Idee, diesen antiken Wissensspeicher neu zu errichten. Der vermutete Standort der alten Bibliothek kam nicht infrage, da er mittlerweile unter dem Meeresspiegel liegt. Doch ganz in der Nähe entstand in den folgenden Jahrzehnten ein gigantisches Bauwerk. 1988 wurde ein symbolischer Grundstein gelegt, erst 1995 konnte allerdings mit dem Bau begonnen werden. Fast 30 Staaten beteiligten sich finanziell an dem Riesenprojekt. Am 16. Oktober 2002 wurde die neue Bibliothek von Alexandria feierlich eröffnet. Das Gebäude ist kreisrund und wirkt wie eine Scheibe, die sich aus dem Meer erhebt. Die Architekten griffen damit das Bild der aufgehenden Sonne auf. An den Außenwänden finden sich Inschriften in zahlreichen Sprachen und Schriftarten – ein Symbol für den Anspruch, das Wissen der Welt zu beherbergen. Auch die Innenräume sind außergewöhnlich. Der Lesesaal erstreckt sich über sieben Etagen, wird durch das riesige, zum Meer hin geneigte Glasdach erhellt und hat 2000 Arbeitsplätze. Die Bibliothek von Alexandria zählt jedes Jahr bis zu 1,5 Millionen Besucher.