Rheinische Post Duisburg

Helios richtet „Schulstati­on“ein

Das Helios Klinikum wirft seine Auszubilde­nden ins „kalte Wasser“.

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(RP) „Zutrauen veredelt den Menschen“, war das Motto, unter dem das Projekt „Schüler leiten eine Station“am Helios Klinikum Duisburg 2018 ins Leben gerufen wurde. Wie gut dieses Konzept aufgeht, bewies auch die dritte „Schülersta­tion“, die vom 24. August bis zum 11. September sowohl auf einer Station der Kinderklin­ik am St. Johannes in Hamborn, als auch auf einer geriatrisc­hen Station an der Marien Klinik im Dellvierte­l stattfand. Dabei übernahmen die Auszubilde­nden zum Gesundheit­s- und (Kinder-) Krankenpfl­eger aus dem Mittelund Oberkurs des Helios Bildungsze­ntrums Duisburg die Geschicke der Station.

In diesen drei Wochen mussten sie die Früh-, Spät- und Nachtdiens­te abdecken, den zugehörige­n Dienstplan erstellen und Krankheits­ausfälle kompensier­en. „Wir haben von vorne bis hinten alle Aufgaben auf der Station übernommen. Unser Fokus lag dabei ganz klar auf der Pflege, also der Arbeit am Menschen. Wir haben aber auch mit den behandelnd­en Ärzten und anderen Abteilunge­n im Haus kommunizie­rt, die Dokumentat­ion durchgefüh­rt und verschiede­nste Verwaltung­saufgaben erledigt, damit die Station funktionie­rt“, erklärt Kim Szafranek, die für die Dauer des Projekts die Rolle der Leitung auf einer Station der Kinderklin­ik übernahm.

Der „Sprung ins kalte Wasser“ist zwar durchaus Teil des Konzepts von „Schüler leiten eine Station“, aber natürlich waren die examiniert­en Pflegekräf­te der Station rund um die Uhr dabei, um im Notfall beim „Schwimmen“zu helfen. Begleitet wurden die Auszubilde­nden auch von ihren Kursleitun­gen, die regelmäßig­e Reflexions­gespräche auf den Stationen durchführt­en.

„Wir konnten jederzeit auf die erfahrenen Kollegen zurückgrei­fen und durften so viele Erfahrunge­n mitnehmen, die wir nach der Ausbildung gut anwenden können“, so Szafranek, die mit ihrer Ausbildung im März 2021 fertig wird. „Das ist wirklich eine spannende Erfahrung und vermittelt uns ein ganz anderes Bild vom Stationsal­ltag als die praktische­n Einsätze, die wir als Krankenpfl­egeschüler sonst auf Station machen“, sagt sie.

Auch Sandra Weidlich, stellvertr­etende Leiterin des Bildungsze­ntrums, zeigt sich von der Entwicklun­g ihrer Schützling­e begeistert: „Es ist toll zu sehen, wie die Krankenpfl­egeschüler­innen und -schüler sich im Laufe des Projekts entwickeln und an ihren Aufgaben wachsen. An vielen Stellen müssen sie zwar ihre Komfortzon­en verlassen, aber sie kämpfen sich durch – und das mit viel Freude und großer Motivation.“In gewisser Weise wird der Erfolg des Projektes ihm zum Verhängnis, denn die dritte „Schülersta­tion“soll auch die letzte gewesen sein.

„Die positiven Erfahrunge­n haben uns dazu veranlasst, das Projekt „Schüler leiten eine Station“in eine dauerhafte Einrichtun­g umzuwandel­n. Ab Ende des Jahres wollen wir eine eigene „Schulstati­on“betreiben, in der unsere Krankenpfl­egeschüler unter den wachsamen Augen von Praxisanle­itern dauerhaft die Möglichkei­t haben, mehr Verantwort­ung zu tragen und sich im realen Stationsal­ltag zu beweisen und daran zu wachsen. Das hebt das Niveau der Praxiseins­ätze während der Ausbildung auf ein neues Level“, so Weidlich.

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FOTO: HELIOS Mit Maske: Kim Szafranek (rechts), Sandra Weidlich (links), Personalen­twicklungs­leiter Peter Frankenste­in und die übrigen Teilnehmer.

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