Wo der Chef noch selbst kocht
Der Gasthof „Zur Linde“ist ein idyllisches Familienhotel in Rheinhausen. Er bietet deutschmediterrane Küche und den schönen Biergarten unter den Linden. Nach einer Renovierung hat das Hotel nun drei statt wie bislang zwei Sterne.
RHEINHAUSEN „Mein Mann kocht und ich mache den Rest. Wir arbeiten schon seit 24 Jahren jeden Tag erfolgreich zusammen.“Aber mal ehrlich, welche zwei Personen halten es wirklich aus, beruflich und danach auch noch zu Hause im Privaten harmonisch zusammen zu bleiben und beruflich effizient zu funktionieren? „Ja, mein Mann sagt auch immer, eigentlich hätten wir im nächsten Jahr goldene Hochzeit und nicht erst die silberne. Denn sich nicht nur privat, sondern sich auch noch beruflich zu treffen, das zählt doppelt.“Damit hat Beate Alders vom Hotel „Zur Linde“in Rheinhausen recht.
Vor 27 Jahren haben sie und ihr Mann Peter das Hotel mit sieben Zimmern von den Eltern übernommen und seitdem zum zweiten, wenn nicht sogar ersten Wohnzimmer gemacht. „Wir haben sieben Zimmer, die wir alle individuell eingerichtet haben und von denen jedes einzelne uns am Herzen liegt.
Vom Fach sind beide Eheleute. Im Steigenberger haben sowohl Beate als auch Peter ihre Ausbildung absolviert. Mit all dem internationalen, professionellen Know-how, das man braucht, um ein erfolgreiches Haus zu führen, waren sie bestens gerüstet und sind es bis heute. Also was tun mit all dem Wissen der privilegierten Ausbildung?
Passend kam dann das Angebot der Eltern, ins kalte Wasser zu springen und selber Chef oder Maitre zu werden. Beide waren damals 30 Jahre alt und mussten in der Erinnerung
von Beate nicht wirklich lange nachdenken: „Wir hatten hier die Möglichkeit, ein Traditionshaus weiterzuführen und weiterzuentwickeln. „Das war natürlich eine tolle Chance“, erinnert sie sich.
Die Hotellerie oder das Gastrogewerbe müssen einem im Blut liegen, sonst macht es keinen Spaß und klappt auch nicht, da ist Beate Alders sich sicher. „Es ist eine Kunst, den Gast zu fangen“, verrät sie ihre Wohlfühltaktik für ihre Besucher. Manchmal gibt es sehr gestresste Menschen, die bei uns übernachten, da merkt man direkt, unter welcher Anspannung sie stehen“, erzählt die Hausherrin.
Aber Beate Alders wäre nicht sie selbst, wenn sie nicht jeden Tag aufs Neue den Ehrgeiz entwickeln würde, auch den angestrengtesten Reisenden an der Haustür abzuholen und einigermaßen aufgeräumt und mit seinen aktuellen Wirren versöhnt in eine angenehme Nachtruhe schicken zu können. Großen Anteil an diesem Zauber hat natürlich auch Peter Alders.
Als Küchenchef bringt er deutsch-mediterrane Küche auf die Teller der Hotelund Restaurantgäste, die sich immer wieder auf seine kreativen Kreationen freuen.
Und Corona? „Natürlich war das vergangene halbe Jahr auch für uns nicht einfach“, sagt Beate nachdenklich. „Aber wir haben die Zeit genutzt und umfangreiche Renovierungen und Sanierungen durchgeführt.“Dadurch konnte die Hotelkategorie von zwei auf drei Sterne heraufgesetzt werden. Auch während der Krise war das Hotel zur Linde eigentlich ganz gut gebucht.
„Eigentlich hätten wir im nächsten Jahr goldene Hochzeit und nicht silberne. Denn sich nicht nur privat, sondern auch noch beruflich zu treffen, das zählt doppelt.“
Beate Alders
Ehefrau und Gastwirtin
„Wir beherbergen regelmäßig viele Lokführer und Geschäftsreisende im Umfeld von Logport und die waren mindestens genauso froh wie wir, eine verlässliche Unterkunft zu haben“, sagt Beate Alders und versucht sich fast ein wenig dafür zu entschuldigen, dass es bei ihnen etwas besser lief als im Umfeld. Doch auch die vielen Radtouristen, die momentan Unterschlupf in der Linde finden, sorgen dafür, dass die Linde weiterhin auf soliden Füßen stehen und ein beliebtes Ziel in Rheinhausen bleiben wird.